Nationalbank druckt Geld, um UBS- Schrottpapier-Fonds zu finanzieren
Wie die Auffanggesellschaft der Nationalbank funktioniert, die faule Wertpapiere der UBS für 60 Milliarden Dollar möglichst ohne Verlust verwerten soll. Und wie stark die UBS mitredet.
Die Eckdaten der Rettungsübung von Bund und Nationalbank sind einfach. Die UBS lagert für maximal 60 Milliarden Dollar faule Wertpapiere an eine Auffanggesellschaft aus, die von der Nationalbank kontrolliert wird. Die Auslagerung der Schrottpapiere reisst ein Loch in die Bilanz der UBS, das die Nationalbank mit verzinslichen Darlehen von maximal 54 Milliarden Dollar wieder auffüllt.
Damit die UBS die gleichen Interessen wie die Nationalbank verfolgt, wurde eine Sicherung eingebaut: Die UBS muss 6 Milliarden Franken Kapital in die Auffanggesellschaft einschiessen, und dieses dann für 1 Dollar an die Nationalbank abtreten, die deren Alleineigentümerin wird.
Nationalbank kam UBS weit entgegen
Der Mittelabfluss reisst in der Bilanz der UBS erneut eine Lücke, die in diesem Fall vom Bund geschlossen wird: Die Eidgenossenschaft schiesst 6 Milliarden Franken Kapital in die Bank ein. Und zwar über eine Wandelanleihe: Der Bund erhält während deren Laufzeit von der UBS 12,5 Prozent im Jahr – und er wird, wenn die Anleihe ausläuft, Grossaktionär der UBS.
Pikant: Die Auffanggesellschaft hat ihren Sitz auf den Cayman Islands. Laut Nationalbank-Direktor Thomas Jordan war es in der Schweiz unmöglich, einen Auffang-Fonds innert Tagen zu gründen.
Bund und Nationalbank kamen der UBS weit entgegen. Die Grossbank darf den Schrottpapier-Fonds, unter Aufsicht der Nationalbank, verwalten und sie wickelt auch den Verkauf der faulen Wertpapiere ab. Sie ist zudem im fünfköpfigen Kontrollgremium des auf 8 Jahre Lebensdauer angelegten Fonds prominent vertreten: Die UBS stellt 2 Vertreter, die Nationalbank 3, darunter Jordan als Präsident.
Geld aus dem Nichts schaffen
Nationalbank-Chef Jean-Pierre Roth glaubt dass am Ende gar ein Gewinn resultiert, wenn alles gut läuft. Dieser wird, sobald die UBS die Darlehen zurückbezahlt hat, wie folgt geteilt: Die erste Milliarde geht an die Nationalbank, weitere Gewinne werden hälftig geteilt.
Bleibt noch die Frage: Wo holt die Schweizerische Nationalbank bis zu 54Milliarden Dollar her? Die Reserven will sie nicht angreifen, aus Angst vor einem Aufschrei im Lande. Also bleibt nur die Beschaffung in Etappen.
Die erste, für die Anschubfinanzierung nötige Milliarden-Tranche schafft Roth aus dem Nichts. Als Notenbanker kann er das. Die Notenpresse anwerfen, nennt man das im Volksmund. Die Franken-Milliarden tauscht die Nationalbank dann bei der US-Notenbank in New York gegen einen Dollar-Kredit, für den sie Zins zahlt. Der Dollar-Kredit fliesst an die UBS, die im Gegenzug die erste Tranche Schrottpapiere bei der Auffanggesellschaft abliefert. Alle weiteren Milliarden-Tranchen muss die Nationalbank am ausgetrockneten Kapitalmarkt auftreiben, gegen Zinszahlung.
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