NSA transparenter als die Schweiz
Ausgerechnet der amerikanische Geheimdienst bringt etwas Licht in die Geschichte der Zuger Chiffrierfirma Crypto.
Die NSA war bisher nicht als ein Muster an Transparenz bekannt. Es brauchte mit Edward Snowden erst einen Whistleblower, um zu enthüllen, dass die NSA flächendeckend Daten absaugt und selbst befreundete europäische Spitzenpolitiker mit hohem Aufwand abhörte. Über die Schweiz wurde damals mit Ausnahme von Genf wenig bekannt – womöglich sind wir diesem Geheimdienst einfach zu wenig wichtig.
Die von der NSA freigegebenen Dokumente enthüllen nun, dass es mit dieser Neutralität nicht immer so weit her war. Crypto-Gründer Boris Hagelin entwickelte seine Geräte und Kundenbeziehungen in den Fünfzigerjahren in enger Absprache mit der NSA und dem britischen Auslandsgeheimdienst GCHQ, später soll die Firma auch enge Beziehungen zum deutschen Bundesnachrichtendienst gepflegt haben. Es ist davon auszugehen, dass die Schweiz darüber informiert war.