SBB-Schneechaos: «Man kann einen Zug nicht einfach verlängern»
Viele Zugreisende ärgerten sich heute über volle Züge und Verspätungen. SBB-Sprecher Daniele Pallecchi betont, dass Störungen heute mehr auffallen als früher.
Heute morgen riet ein SBB-Sprecher am Radio, auf Zugreisen zu verzichten. Hat die SBB vor dem Schnee kapituliert? Nein, um sechs Uhr morgens haben wir Ausflüglern geraten, mehr Zeit für ihre Reise einzuplanen. Und wer könne, der solle doch einen späteren Zug wählen. Wie gesagt, bezog sich das auf sechs Uhr morgens.
Kaum fällt eine grössere Menge Schnee, bricht auf dem Schienennetz das Chaos aus. Ist das SBB-Netz zu anfällig? Das SBB-Netz ist sicher. Wir fahren darauf immer mehr Züge. Heute haben wir das am dichtesten befahrene Netz der Welt. Störungen fallen darum viel mehr auf und haben grössere Auswirkungen als früher. Vor allem zwischen den grossen Städten und im Grossraum Zürich gibt es Kapazitätsprobleme auf der Schiene, das ist bekannt. Der Bau neuer Infrastrukturen wie der Durchmesserlinie und neues Rollmaterial werden die Situation entschärfen. Fällt aber ein Baum auf eine Fahrleitung, wie dies heute morgen vielenorts geschah, stockt das System vorübergehend. Damit muss man rechnen.
Viele Autofahrer sind wegen des Schnees auf den Zug umgestiegen. Trotzdem haben die SBB nicht mehr Kompositionen zur Verfügung gestellt. Die SBB ist keine Modelleisenbahn. Man kann einen Zug nicht einfach verlängern oder neue Kompositionen herbeizaubern. Heute morgen waren alle verfügbaren Züge im Einsatz.
Viele Erstklass-Reisende ärgerten sich, dass Passagiere mit einem Zweitklass-Billet ihre Waggons stürmten. Was tut die SBB, um die Klassendisziplin durchzusetzen? Sind alle Zweitklasswagen voll, wird ihnen der Zugbegleiter die Erlaubnis geben, in der ersten Klasse zu sitzen, und nur dann. Schauen sie, heute morgen war für die Schweiz ein besonderer Morgen, da lief für viele vieles anders als gewohnt.
Schnee hin oder her. Solche Pannen strapazieren die Nerven der Zugfahrenden. So wenig wie es staufreie Strassen gibt, gibt es einen störungsfreien Bahnbetrieb. Wir setzen rund um die Uhr alles daran, dass unsere Kunden sicher, bequem und pünktlich ankommen. Doch bei einem aussergewöhnlichen Ereignis wie diesen Rekord-Schneefällen läuft vorübergehend nicht alles wie am Schnürchen.
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