Schneider-Ammanns Hilfspaket nimmt weitere Hürde
Die nationalrätliche Finanzkommission heisst das Hilfspaket von Wirtschaftsminister Schneider-Ammann mit knappem Mehr gut – allerdings nicht ohne Abstriche.

Das vom Bundesrat beantragte und vom Ständerat bereits vollumfänglich gutgeheissene Paket beinhaltet Massnahmen im Umfang von 870 Millionen Franken. Die Kommission hatte sich vor der Ständeratsdebatte bereits einmal mit der Vorlage befasst und sie damals in der Gesamtabstimmung durchfallen lassen.
In der zweiten Sitzung hat sie ihre Meinung teilweise revidiert und in der Gesamtabstimmung den nötigen Gesetzesänderungen und den Nachtragskrediten knapp zugestimmt – mit jeweils 14 gegen 12 Stimmen, wie die Parlamentsdienste mitteilen.
Grösste Brocken genehmigt
Genehmigt hat die Kommission den grössten Brocken im Paket: Die Arbeitslosenversicherung soll die zusätzlichen 500 Millionen Franken erhalten, die der Bundesrat ihr zuführen will. Dieses Vorhaben hiess die Finanzkommission mit 14 gegen 12 Stimmen gut.
Es handle sich um einen wichtigen Teil der Vorlage, hiess es dazu in der Mitteilung. Das Geld soll für Kurzarbeit-Entschädigungen verwendet werden können, sollte wegen der Währungskrise die Nachfrage einbrechen. Es liegen jedoch Minderheitsanträge für die Streichung des Beitrages vor.
Verkehrs-Beiträge abgelehnt
Auch die 100 Millionen Franken, die die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit im laufenden Jahr als zusätzliches Darlehen vom Bund erhalten soll, erhielten nun ein knappes Mehr von 13 gegen 12 Stimmen. Eine Minderheit will diesen Beitrag streichen. Nach wie vor streichen will die Finanzkommission zusätzliche Bundesbeiträge an den Kombi-Güterverkehr über die Alpen sowie an touristisch genutzte regionale Transportunternehmen. Wie in der ersten Beratung lehnte sie die gesetzlichen Grundlagen und die Nachtragskredite von insgesamt 46,5 Millionen Franken ab.
Die 212,5 Millionen Franken für Forschung und Innovation hatte die Finanzkommission bereits nach ihrer ersten Diskussion zur Annahme empfohlen, ebenso die Unterstützung der Nahrungsmittelindustrie im Rahmen des «Schoggigesetzes» (10 Millionen Franken).
Minderheit will nicht eintreten
Das Plenum wird sich am kommenden Dienstag und Mittwoch mit dem Hilfspaket befassen. Die Finanzkommission beschloss mit 14 gegen 11 Stimmen, auf die Vorlage einzutreten. Eine Minderheit will Nichteintreten beantragen.
Der Bundesrat hatte im August zunächst ein Hilfspaket von 2 Milliarden Franken angekündigt und damit Kritik ausgelöst. Später beschloss er eine Aufteilung und eine erste Tranche von 870 Millionen Franken. Diese werden aus dem erwarteten Überschuss von 2011 finanziert. Eine zweite Tranche von bis zu einer Milliarde Franken will der Bundesrat für die Dezembersession vorbereiten, falls die Wirtschaftslage es erfordert.
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