«These eines Alleingangs ist wenig plausibel»
Historiker Sacha Zala über die Rolle von Bundesrat Graber während der Öl- und Terrorkrise.

Der Schweizer Geheimdienst kooperierte ab Anfang 70er-Jahre eng mit Israel. Hat Sie diese Enthüllung überrascht?
Überhaupt nicht. Die Schweiz pflegte traditionell gute Beziehungen zu Israel. In den 50er-Jahren wurde Israel als David wahrgenommen, das sich gegen den übermächtigen Goliath, die arabischen Nachbarn, wehrt. Es schien wie die Schweiz im Zweiten Weltkrieg: umzingelt von Bösen. Die Identifikation war sehr hoch. Die Israelis waren Europäer im Nahen Osten. Just dann begann die Debatte über die Rolle der Schweiz beim J-Stempel während der NS-Zeit und eine kritische Wahrnehmung ihres Verhaltens gegenüber jüdischen Flüchtlingen.