Weshalb das Raserurteil zu hoch ist
Für die Volksseele ist klar: Die Raser von Schönenwerd hätten weit höhere Strafen verdient. Strafrechtler David Gibor widerspricht. In fünf Punkten legt er dar, weshalb aus juristischer Sicht das Gegenteil der Fall ist.
1. Der Tatbestand der vorsätzlichen Tötung ist kaum haltbar. Eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Tötung und vorsätzlicher schwerer Körperverletzung beim Rasen im Strassenverkehr ist sehr problematisch. Ich habe Zweifel, ob diese Rechtsprechung, so sehr sie rechtspolitisch zu verstehen ist, vor Bundesgericht standhielte, nachdem dieses jüngst noch ausdrücklich davor warnte, selbst bei krass rücksichtslosem Rasen voreilig auf Eventualvorsatz zu schliessen.