Mehr zahlen fürs Gymi – Tiefsteuer-Kanton sucht neue Geldquellen
Alarm in Luzern: Weil der Kanton finanziell absackt, werden Schüler in Zwangsferien geschickt und eine renommierte Fachklasse geschlossen.

Gestern waren es fast vier Jahre her, dass Luzern schweizweit die tiefsten Unternehmenssteuern eingeführt hat. Gestern war es zudem ein halbes Jahr her, dass die Luzerner die SP nach 56 Jahren aus der Regierung geworfen haben – und damit der Forderung der Wirtschaftsverbände folgten, wonach nur eine reine bürgerliche Kantonsregierung den Erfolg der Tiefsteuerstrategie garantieren könne. Und gestern präsentierte Luzern seine Finanzzahlen. Auf den ersten Blick schien die Welt des Finanzdirektors in Ordnung: «Der Kanton präsentiert für 2016 ein fast ausgeglichenes Budget». Die Zahlen sähen deshalb wesentlich besser aus, als viele im Vorfeld befürchtet hätten, sagte der parteilose, aber der FDP nahestehende Regierungsrat Marcel Schwerzmann. Tatsächlich ist ein Verlust von 19,8 Millionen Franken bei einem Budget von 3,7 Milliarden Franken angesichts der roten Zahlen in anderen Kantonen nicht dramatisch. Um dies zu verdeutlichen, legte Schwerzmann die Folie «Nationaler Überblick» auf, wo sich viel höhere Kantonsdefizite fanden.