Zweitwohnungen machen Alpenregionen zu Stadtquartieren
Immer mehr Städter besitzen eine zweite Bleibe in den Alpen. Gemäss einer Schweizer Studie sind diese für die Bergregionen ökonomisch äusserst wertvoll. Doch verursachen die Zweitwohnungen auch Probleme.

Städter mit einer Zweitwohnung in den Bergen sind heute ökonomisch für viele Alpenregionen wichtiger als der Tourismus. Zu diesem Schluss kommen Schweizer Forscher. Einige Berggebiete würden gar zu eigentlichen Aussenquartieren der grossen Städte.
Immer mehr Städter leisten sich eine Zweitwohnung in den Alpen, wie die Akademien der Wissenschaften Schweiz mitteilten. Dieser Trend bringt zwar finanzielle Mittel in die Bergregionen, verursacht aber auch Probleme: Land wird verbraucht, Wohnungen werden für Einheimische zu teuer und Strassen und Bahnen stossen an ihre Grenzen.
Angestellte werden abgedrängt
An einer Tagung der Akademien schilderte zum Beispiel der Präsident des Gemeinderats von Zermatt, Christoph Bürgin, wie der Druck auf den Wohnungsmarkt immer mehr Angestellte von Hotels und Restaurants in Nachbargemeinden abdränge. Schweizer Forscher stellen die Resultate der Tagung in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins «Revue de Géographie Alpine» vor.
Laut Manfred Perlik von der ETH Zürich sind Zweitwohnungen heute viel moderner ausgebaut als noch in den 1990er-Jahren. Sie werden heute nicht mehr nur für Erholung und Ferien genutzt, sondern dienen oft auch als zweiter Arbeitsort. Solche Wohnungen zeugten nicht etwa von einer Tendenz um Landleben sondern von einer urbanen Einstellung.
Multilokale Lebensweise
Laut den Studien entsteht so ein Trend zu einer eigentlichen «multilokalen» Lebensweise. Diesen Trend und die damit einhergehende Zersiedelung und die entstehenden Transportprobleme gelte es im «Raumkonzept Schweiz» des Bundes zu berücksichtigen, das momentan in einer breiten Konsultation ist.
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