Schweizer Banker in New York verhaftet
Ein Angestellter der Bank Coutts wurde laut einem Bericht festgenommen, als er vor zwei Wochen in die USA einreiste. Er soll russisch-amerikanischen Kunden dabei geholfen haben, Gelder zu hinterziehen.

Ein ehemaliger Kadermann der UBS ist vorvergangene Woche bei seiner Ankunft in New York verhaftet worden. Dies berichtet die «SonntagsZeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe (Artikel online nicht verfügbar). Der Westschweizer P. R. habe einen Urlaub in den USA geplant gehabt. Der 55-Jährige ist laut dem Bericht heute für die Genfer Filiale der britischen Bank Coutts tätig.
«Wir sind über den Fall informiert und haben ihn im Rahmen des konsularischen Schutzes begleitet», sagt Nadine Olivieri vom Generalkonsulat in New York zu Recherchen der «SonntagsZeitung» und von «Le Matin Dimanche». P. R. wurde von New York nach Florida gebracht und trägt nun eine elektronische Fessel. Bis Redaktionsschluss hätten die US-Behörden weder Vorwürfe noch eine Anklage gegen P. R. veröffentlicht, schreibt die «SonntagsZeitung».
Coutts: Interne Untersuchung steht bevor
P. R. arbeitete laut dem Bericht bis 2009 für die UBS, wo er russische Kunden betreute. 2012 wechselte er zur britischen Coutts in Genf. Dort kümmerte er sich um Bankkunden mit russisch-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Gemäss Recherchen wurden sie als Kontoinhaber mit ausschliesslich russischem Pass deklariert – damit, so die Vermutung, prellten sie den US-Fiskus.
Alle Mitarbeiter von Coutts in Genf und Zürich wurden am Freitag über eine bevorstehende interne Untersuchung informiert. Man wies sie an, weder mit der Presse zu reden noch Dokumente zu vernichten. Am Hauptsitz in London wollte man sich nicht näher äussern. «Wir können zu keinem Aspekt dieser Anfrage Stellung nehmen. Coutts ist sich der Verantwortung gegenüber Kunden und Behörden bewusst und bleibt beiden verpflichtet», sagte eine Sprecherin.
EDA bestätigt Festnahme
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat am Sonntag eine vorübergehende Festnahme eines Schweizers in den USA bestätigt. Ein Sprecher des EDA sagte der Nachrichtenagentur sda, die Bestätigung erfolge im Zusammenhang mit den Berichten, die in der «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche» erschienen waren. Weitere Angaben machte das Departement nicht. Coutts war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
SDA/fko/mw
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