Schweizer Banker wartet in New York auf Urteil
Das Urteil im Prozess gegen einen Mitarbeiter der Bank Frey wird am Montag erwartet. Der Banker ist von seiner Unschuld überzeugt.

Im Prozess gegen einen Mitarbeiter der Schweizer Bank Frey in New York hat die Jury ihre Beratungen begonnen. Beide Seiten legten am Freitag nochmals ihre Positionen dar. Das Urteil wird im Laufe des Montags erwartet.
Die Staatsanwaltschaft in Manhattan wirft dem Banker vor, amerikanischen Steuersündern aktiv beim Verbergen von Vermögen in Millionenhöhe vor dem US-Fiskus geholfen zu haben. Und dies erfolgte sogar noch, nachdem viele Schweizer Banken das Geschäft mit unversteuertem US-Vermögen bereits aufgegeben hatten.
Nach dem die Grossbank UBS 2008 Ziel einer grossangelegten US-Untersuchung über amerikanische Steuerflüchtlinge wurde, habe der Mitarbeiter, der unterdessen aufgelösten Bank Frey, diese nach wie vor als sicheren Hafen für die unversteuerten Gelder angepriesen.
Indem er US-Kunden dargelegt habe, mit welchen Tricks man dem Fiskus weiterhin ausweichen könne, sei er Teil einer Verschwörung zum Betrug der USA geworden, legte die Staatsanwaltschaft in ihrem Schlussplädoyer am Freitag dar.
Wünsche der Direktion umgesetzt
Die Verteidigung argumentierte dagegen, dass der Mitarbeiter zu keinem Zeitpunkt die Richtlinien der Bankdirektion verletzt habe. Der Leitung habe er als junger Banker nicht angehört und deshalb auch keine Entscheidungsbefugnis gehabt.
In seinem Schlussplädoyer betonte der Verteidiger, dass sein Mandant im Gegensatz zu anderen von der US-Justiz verklagten Schweizer Bankern und Anwälten sich freiwillig den US-Behörden gestellt und einen Prozess vor einem Geschworenengericht gesucht habe, weil er von seiner Unschuld überzeugt sei.
Unglaubwürdige Zeugen
Die Anklage baue ausserdem vornehmlich auf Aussagen von Zeugen, die sich als Steuerbetrüger oder Schweizer Vermögensverwalter für US-Kunden bereits schuldig bekannt haben und nun mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiteten. Die Verteidigung stellte die Glaubwürdigkeit dieser Zeugen in Frage und warf dem Staatsanwalt vor, einen einfachen Bankbeamten zum Sündenbock abstempeln zu wollen.
Der Mitarbeiter der Bank Frey gibt sich nach drei langen Prozesswochen zuversichtlich. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass er in seiner Arbeit für die Bank nie bewusst Recht gebrochen habe, sagte der Banker gegenüber der Nachrichtenagentur SDA am Rande des Prozesses in New York.
SDA/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch