Schweizer BIP legt deutlich zu
Im vierten Quartal wuchs die Wirtschaft um 0,6 Prozent. Das Seco spricht von breit abgestützter Konjunktur.

Die Schweizer Wirtschaft knüpft im vierten Quartal 2017 an das überdurchschnittliche Wachstum des Vorquartals an: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) hat um 0,6 Prozent zugelegt. Das Wachstum sei breit abgestützt, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mit.
Diese breite Abstützung bezieht das Seco nicht nur auf das vierte, sondern auch auf das dritte Quartal des vergangenen Jahres, in dem das BIP nach revidierten Zahlen um 0,7 Prozent gewachsen ist. «Seit dem letzten Sommer ist der Aufschwung deutlich», sagt Eric Scheidegger, beim Seco Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Mit einem Wachstum von 0,6 Prozent pro Quartal hat die Schweiz wieder gleichgezogen mit seinen wichtigsten Handelspartnern, der EU, Deutschland oder den USA, die alle ähnliche Wachstumsraten vorlegen.
Das war jedoch während des Jahreswechsels 2016/17 und in den ersten beiden Quartalen 2017 noch anders. Während dieser Zeit hat die Schweizer Wirtschaft unter einer Konjunkturschwäche gelitten und war «von der EU und anderen Wirtschaftsräumen abgekoppelt», sagt Scheidegger. «Wir hatten einen schwierigen Übergang von 2016 ins Jahr 2017.»
Daraus resultiert eine erste Schätzung des Wirtschaftswachstums für das ganze abgelaufene Jahr. Laut Seco liegt die provisorische Wachstumsrate des realen BIP 2017 bei 1,0 Prozent. 2016 war die Schweizer Wirtschaft noch um 1,4 Prozent gewachsen.
Kaufkraft abgeschwächt
Betrachtet man das BIP nach der Verwendungsseite, dann zeigt sich eine mögliche Erklärung. Es fällt auf, dass der private Konsum, der tragende Pfeiler im Schweizer BIP, mit 0,2 Prozent im vierten Quartal nur schwach gewachsen ist. Scheidegger sieht dafür zwei Gründe.
Wegen der positiven Teuerung bei stagnierenden Löhnen hat sich im Verlauf des gesamten Jahres die Kaufkraft abgeschwächt. Hinzu kommt, dass die Nettozuwanderung abgenommen hat. 2017 sind rund 50'000 Menschen in die Schweiz eingewandert; in Spitzenjahren kamen etwa 80'000 Menschen, die hierzulande den Konsum angekurbelt haben.
Im vierten Quartal wurde das Wachstum praktisch gleichermassen vom Industrie- und vom Dienstleistungssektor getragen, wie es in der Seco-Mitteilung heisst. Vor allem das verarbeitende Gewerbe mit einem Plus von 1,2 Prozent hat dazu beigetragen; zudem erzielte das Baugewerbe ( 1,4 Prozent) ein überdurchschnittliches Wachstum. Im Dienstleistungssektor steigerten besonders die Finanzdienstleistungen ( 2,3 Prozent), aber auch das Gastgewerbe ( 1,6 Prozent) ihre Wertschöpfung.
Das Quartalswachstum liegt im oberen Bereich dessen, was Ökonomen geschätzt haben. Laut der Nachrichtenagentur AWP seien Experten von einem Wachstum im Vergleich zum Vorquartal von 0,4 Prozent bis 0,6 Prozent ausgegangen.
SDA
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