Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schweizer Nobelpreisträger: «Etwas ziviler Ungehorsam kann nützen»

«Diese Jungen sind gar nicht so radikal. Sie verlangen nur, dass man aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen endlich die richtigen Schlüsse zieht»: Jacques Dubochet auf den Strassen von Morges. Foto: Jean-Paul Guinnard («24 Heures»)

mit Notrecht agieren.

Das Misstrauensvotum der Wissenschaftler gegenüber der Politik erscheint kurz nach den eidgenössischen Wahlen, bei denen die Grünen und Grünliberalen massiv zulegten. Haben Sie das Vertrauen in die Demokratie verloren?

«In der heutigen Situation ist ‹business as usual› nicht angebracht.»

Sie und die Mitunterzeichner unterstützen die Absicht von Extinction Rebellion, Bürgerversammlungen einzuberufen. Diese sollen zusammen mit den Wissenschaftlern Massnahmen ausarbeiten, um den CO2-Verbrauch rasch auf null zu reduzieren. Sollen diese Versammlungen das demokratisch gewählte Parlament ersetzen?

Was fordern Sie konkret?

«Ich bin durch und durch Demokrat.»

Eine Sprecherin von XR Deutschland hat kürzlich in der NZZ demokratische Wahlen als dem Wesen nach aristokratisch bezeichnet und für Bürgerversammlungen plädiert, in welche die Mitglieder per Los gewählt werden. Das tönt aber doch so, als sollte die Demokratie ausgeschaltet werden.

«Etwas ziviler Ungehorsam ist nicht so schlimm und kann nützlich sein»: Nobelpreisträger Jacques Dubochet. Foto: Denis Balibouse (Reuters)

Bürgerversammlungen durchführen?

Gleichzeitig unterstützen Sie Aktionen des zivilen Ungehorsams von XR wie Strassenblockaden oder Sitzblockaden vor Banken. Soll Ihrer Meinung nach der Rechtsstaat von Strafen absehen, weil die Rebellen sich moralisch legitimiert sehen?

«Die Radikalität kann von der einen wie von der anderen Seite ausgehen.»

Aber die Demokratie wird nie so rasch handeln, wie die Klimarebellen sich das vorstellen. Eine Radikalisierung dieser Bewegung ist deshalb vorprogrammiert. Wo liegt für Sie die Grenze?

der Klimarebellen beteiligen?