Schweizer «Öko-Terrorist» kommt frei
Nach einem Vierteljahrhundert wird Marco Camenisch vorzeitig aus der Haft entlassen.

Ende März soll es so weit sein. Marco Camenisch, der sogenannte «Öko-Terrorist», soll aus dem Gefängnis entlassen werden; das berichtet die NZZ unter Berufung auf gut informierte Quellen. Seine Freiheitsstrafe würde eigentlich noch bis im Mai 2018 dauern; Camenisch sei aber mündlich eine frühzeitig bedingte Entlassung in Aussicht gestellt worden. Zuständig für den Fall Camenisch ist das Zürcher Amt für Justizvollzug. Dieses wollte den Sachverhalt mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz und das Amtsgeheimnis gegenüber der NZZ allerdings nicht bestätigen.
Der Anarchist Camenisch verübte mit einem Komplizen 1979 mehrere Sprengstoffanschläge auf Hochspannungsmasten in der Schweiz. Nach der Verurteilung wegen der Anschläge flieht er aus der Strafanstalt Regensdorf, der heutigen Justizvollzugsanstalt Pöschwies. Beim Ausbruch wird ein Aufseher getötet.
Er bestreitet die Tat
Camenisch taucht in Italien unter. Nach einer mehrjährigen Flucht wird er von einem Grenzwächter in Graubünden erwischt, als er das Grab seines Vaters besucht. Camenisch erschiesst den Grenzwächter und flüchtet. Er bestreitet die Tat bis heute.
Weniger als zwei Jahre später verletzt er einen Polizisten in Italien mit einer Schusswaffe schwer. 1991 wird er schliesslich in Italien verhaftet und 2002 an die Schweiz ausgeliefert. Seiner politischen Gesinnung ist er bis heute treu geblieben. Das verhinderte auch die vorzeitige Entlassung wegen guter Führung nach zwei Dritteln seiner Freiheitsstrafe.
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