Schweizer Teenies sind (fast) perfekt
Eine gute Nachricht für Schweizer Eltern: In punkto Gesundheitsverhalten sind ihre Sprösslinge vorbildlich. Nur ein Punkt ist verbesserungswürdig.

Die Schweizer Jugendlichen sind im europäischen Vergleich zufrieden mit dem Leben, putzen regelmässig ihre Zähne und bewegen sich nur wenig, wie ein neuer Report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) darlegt.
Der Bericht deckt grosse Unterschiede zwischen Ländern, aber auch zwischen sozialen Schichten auf.
Die Studie wurde 2009/2010 in 39 Staaten der WHO-Regionen Europa und Nordamerika durchgeführt. Hierfür wurden rund 200'000 Kinder und Jugendliche im Alter von elf, 13 und 15 Jahren zu gesundheitsrelevanten Themen befragt. Somit stellt der Report vor allem die subjektiven Einstellungen und Verhaltensweisen der Jungen dar.
Europaweit am schlanksten
«Das Jugendalter ist eine entscheidende Lebensphase, in der die jungen Menschen den Grundstein für mehr oder weniger Gesundheit im Erwachsenenalter legen», sagte Zsuzsanna Jakab, WHO- Regionaldirektorin für Europa in einer Mitteilung der WHO.
Die Schweizer Jugendlichen stechen darin in einigen Punkten hervor - positiv wie negativ. So sind die Schweizer Jugendlichen europaweit am schlanksten: Nur fünf Prozent der Elfjährigen sind übergewichtig, während es in den Vereinigten Staaten dreissig und in Portugal zwanzig Prozent sind.
Auch in punkto Gesundheitsverhalten sind die Schweizer Teens in einigen Dingen vorbildlich: Fast alle putzen mehrmals täglich die Zähne und essen regelmässig Obst. Allerdings liegen sie beim Sporttreiben ganz hinten: Nur elf Prozent der Mädchen und 20 Prozent der Buben kommen täglich eine Stunde ins Schwitzen.
Schweizer Jugendliche schauen wenig fern
Die Schweizer Jugendlichen schauen europaweit am wenigsten fern: Nur etwa ein Viertel schaut wochentags mehr als zwei Stunden. Was die Jugendlichen dann mit ihrer Freizeit anfangen, lässt der Report offen: Nur neun Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Jungen verbringen mehr als vier Abende pro Woche bei Freunden - wenig im Vergleich zu europäischen Altersgenossen.
An der Schule gefallen den Schweizer Kindern überwiegend ihre Klassenkameraden: Über 80 Prozent finden ihre Klassenkameraden hilfreich. Die Schule an sich mag jedoch nur gut ein Drittel der Schüler. In Mazedonien gehen hingegen 89 Prozent der elfjährigen Mädchen sehr gerne in die Schule; in Kroatien jedoch nur 17 Prozent.
Soziale und regionale Ungleichheiten
Überhaupt deckte der Report grosse Unterschiede zwischen Ländern und Regionen auf. So rauchen in manchen Ländern 25 Prozent der 15- Jährigen, in anderen nur zehn - in der Schweiz sind es 15 Prozent der Mädchen und 19 Prozent der Jungen.
Wenig überraschend stellt der Report auch einen Zusammenhang zwischen dem Wohlstand der Familie und gesünderem Lebensstil fest. Kindern wohlhabender Eltern assen mehr Früchte und Frühstück und trieben mehr Sport. Ihre Kommunikation zu den Eltern war besser und die Zahl der engen Freunde grösser.
«Der Bericht verdeutlicht, dass die Situation in der Europäischen Region insofern nicht gerecht ist, als Gesundheit durch Alter, Geschlecht, geografische Lage und Wohlstandsniveau der Familie massgeblich geprägt wird», sagte Jakab. Mit dem Report hätte die Politik nun eine Entscheidungsgrundlage, um sich wo nötig für Veränderungen einzusetzen.
Grundlage für das ganze Leben
Die WHO ruft mit dem Report zur Prävention auf: Generell würden sich einmal aufgetretene Probleme im Lauf der Jugend verschärfen und könnten die Grundlage für Krankheiten im weiteren Leben sein. Besonders für die seelische Gesundheit sei das Jugendalter eine Schlüsselphase - vor allem bei Mädchen.
Bei ihnen nimmt die Zufriedenheit mit dem Leben in der Phase zwischen elf und 15 Jahren ab. Deutlich wird das in den Zahlen zum Körperbild von 15-jährigen Schweizer Mädchen: Nur 7 Prozent von ihnen sind gemäss ihrem Body-Mass-Index übergewichtig. Doch ganze 41 Prozent halten sich selbst für zu dick.
SDA/kle
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