«Schwulenheiler» bleiben unbehelligt
Noch immer werden in der Schweiz Therapien für Homosexuelle angeboten – mit dem Ziel, ihre sexuelle Orientierung zu ändern. Der Bundesrat verurteilt dies, will aber keine neue Strafnorm.

Wahrscheinlich sei er schwul, weil er eine Narbe am Gesicht habe und mit seinem Körper unzufrieden sei. Diese «Diagnose» stellte ein deutscher Arzt dem Homosexuellen Christian Deker – im Jahr 2015. Was der Arzt nicht wusste: Sein Patient war Fernsehreporter und recherchierte undercover nach Ärzten, die Homosexuelle heilen wollen. Dekers Reportage über die « Schwulenheiler» legte offen, dass einzelne Ärzte Therapien zur «Heilung» von Homosexuellen anbieten – auch wenn schon seit über einem Vierteljahrhundert feststeht, dass Homosexualität keine Krankheit ist.