Sechstgrösste Schweizer Stadt könnte bald von einer Frau regiert werden
Michael Künzle und Yvonne Beutler bewerben sich für das Winterthurer Stadtpräsidium. Egal, wie das Stimmvolk am 17. Juni entscheidet: Es gibt eine Premiere in der Eulachtstadt.
In Winterthur kommt es am 17. Juni zu einer Premiere: Entweder wird die sechstgrösste Schweizer Stadt erstmals von einem CVP-Politiker oder erstmals von einer Frau regiert. Das Stimmvolk bestimmt an diesem Tag das Stadtpräsidium neu.
CVP-Stadtrat Michael Künzle und SP-Gemeinderätin Yvonne Beutler bewerben sich um die Nachfolge von Stadtpräsident Ernst Wohlwend (SP). Der 65-jährige SP-Politiker tritt nach 20 Amtsjahren zurück, nach Ablauf der halben Legislatur.
Wohlwend war 1992 in den Stadtrat gewählt worden. Seit 2002 ist er der erste sozialdemokratische Stadtpräsident von Winterthur. Vorher war das Stadtpräsidium stets in liberaler Hand.
Mögliche Premiere für die CVP
Nun könnte erstmals ein CVP-Politiker Stadtpräsident werden. Michael Künzle ist seit 2005 Vorsteher des Sicherheits- und Umweltdepartementes. Künzle hatte bei den Wahlen 2010 das beste Resultat aller Kandidierenden erreicht. Der 47-Jährige ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Unterstützt wird er von FDP und SVP.
Künzles Kontrahentin ist Yvonne Beutler. Die 38-jährige Sozialdemokratin wäre die erste Frau an der Spitze der Winterthurer Regierung. Beutler sitzt seit 14 Jahren im Stadtparlament, im Jahr 2009/2010 war sie dessen Vorsitzende und damit höchste Winterthurerin.
Wie Künzle war auch Beutler bei den Erneuerungswahlen vor zwei Jahren erfolgreich: Sie holte bei den Parlamentswahlen die meisten Stimmen aller Kandidierenden. Die SP-Fraktionspräsidentin und Friedensrichterin ist verheiratet und hat einen Sohn. Sie wird von den Grünen unterstützt.
Fünf Kandidaten für zwei Sitze
Neben dem freiwerdenden Sitz von Stadtpräsident Wohlwend gilt es am 17. Juni auch noch den Sitz von FDP-Stadträtin Verena Gick neu zu besetzen. Die 62-jährige Finanzvorsteherin geht ebenfalls per Ende September in Pension. Sie war 2002 in den Stadtrat gewählt worden.
Die FDP will ihren Sitz mit Gemeinderätin Barbara Günthard-Maier verteidigen. Insgesamt bewerben sich für die beiden Stadtratssitze fünf Kandidatinnen und Kandidaten von SP, FDP, SVP, EVP und GLP.
Die SP schickt auch hier Yvonne Beutler ins Rennen. Ohne Wahl in den Stadtrat könnte sie gar nicht Stadtpräsidentin werden. Beutler wird wie beim Kampf um das Stadtpräsidium von den Grünen unterstützt, die selber keinen Kandidaten stellen.
Die Grünen empfehlen die EVP
Die Grünen empfehlen für den zweiten Sitz den Kandidaten der EVP, Nik Gugger. 2010 hatte die EVP erfolglos versucht, den Sitz der zurückgetretenen Maja Ingold mit Gugger zu verteidigen.
Um den Einzug in den Stadtrat kämpfen weiter die SVP mit Kantonsrat René Isler und die Grünliberalen mit Kantonsrat Michael Zeugin, der auch Fraktionspräsident im Winterthurer Grossen Gemeinderat ist. Zeugin wird von der FDP unterstützt.
Termin für einen allfälligen zweiten Wahlgang ist der 26. August. Im Winterthurer Stadtrat sitzen heute drei Sozialdemokraten, zwei Freisinnige sowie je ein Mitglied der CVP und der Grünen.
SDA/mrs
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