Seezuschlag sorgt für deutlichen Passagier-Rückgang
Im ersten Halbjahr nach der Einführung des Schiffsfünflibers ging die Zahl der Fahrgäste bei der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft um rund 25 Prozent zurück.
Die Einführung des Schiffsfünflibers hat bei der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) deutliche Spuren hinterlassen. So gingen die Fahrgastfrequenzen zwischen dem vergangenen Januar und diesem Juni um rund 25 Prozent zurück. Dies gab ZSG-Direktor Roman Knecht an der heutigen Generalversammlung des Schifffahrtsunternehmens bekannt. Im Jahr 2016 waren es im gleichen Zeitraum rund 650'000 Passagiere, 2017 laut einer Hochrechnung noch rund 500'000. Der Rückgang liege im Rahmen dessen, was man bei der Einführung des Zuschlags prognostiziert hatte. Wie Knecht weiter sagte, dürfte auch das teils schlechte Wetter für den Rückgang der Passagierzahlen mitverantwortlich gewesen sein.
Seit dem 16. Dezember müssen ZSG-Passagiere zusätzlich zum Billett einen Zuschlag von 5 Franken bezahlen. Die Massnahme hatten Regierungs- und Kantonsrat trotz Kritik aus Zürichseegemeinden im Zusammenhang mit der Leistungsüberprüfung 2016 beschlossen. Einige Aktionäre kritisierten den Schiffszuschlag an der Generalversammlung im Zürcher Kongresshaus teils heftig. Die Rede war von einem «Imageschaden» und davon, dass die Gastronomie auf den Schiffen unter dem neuen Regime leiden würde. Die ZSG ihrerseits verteidigte den Zuschlag als «verhältnismässig».
Kantischüler protestierten gegen den Seezuschlag und bezahlten die fünf Franken mit Fünfräpplern. Video: Tina Fassbind/TA-Video (Dezember 2016)
230'000 Franken Sachschaden
Keine Neuigkeiten gab es zu den Ursachen für den Unfall des MS Albis im April 2016. Das Passagierschiff war damals praktisch ungebremst in den Anlegesteg in Küsnacht geprallt. Mit drei Schwer- und sieben Leichtverletzten war es der schwerste Unfall seit Jahren. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Augenzeugen sprachen damals davon, dass die MS Albis ungewöhnlich schnell auf den Schiffssteg zugefahren und dann mit diesem kollidiert sei. An Schiff und Steg entstanden Schäden von rund 230'000 Franken.
Eine Augenzeugin erzählt, was beim Schiffsunfall passiert ist. Video: Lea Koch und Stefanie Hasler (April 2016)
ZSG-Direktor Knecht konnte auch mit guten Neuigkeiten aufwarten. So sind die historischen Dampfschiffe «Stadt Rapperswil» und «Stadt Zürich» wieder auf dem Zürichsee einsatzbereit. Dies, nachdem die beiden Publikumslieblinge wegen Reparaturen längere Zeit ausgefallen waren. Zudem kündigte Knecht neue Uniformen für die gesamte Crew auf die nächste Saison an.
Den Jahresbericht für die vergangenen Saison segnete die Generalversammlung ab. Im vergangenen Jahr beförderten die ZSG-Schiffe 3,7 Prozent weniger Passagiere als noch 2015. Für den Rückgang sei nicht zuletzt das verregnete Frühjahr verantwortlich. Dafür steigerte das Unternehmen den Umsatz im Bereich Traumschiffe und Schiffsvermietungen um 9 Prozent. Insgesamt resultierte letztes Jahr ein Betriebsgewinn von 40'000 Franken.

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