Sein Aufstieg an die Weltspitze
Andy Rihs war ein Selfmade-Millionär. Besonders stolz war er auf einen Auftritt in Jeans und auf die Hörgeräteentwicklung für Kinder.
Er war einer der erfolgreichsten Schweizer Unternehmer. Sein Herz schlug für den Radsport und den Fussball. Der Zürcher Andy Rihs ist am Mittwoch im Alter von 75 Jahren verstorben.
Rihs hat den Hörgerätehersteller Sonova mitgegründet und zum Milliardenkonzern aufgebaut. Das Unternehmen, das lange Phonak hiess, war sein Lebenswerk. Zusammen mit einem befreundeten Techniker übernahm der gelernte Kaufmann die in Konkurs gegangene Hörgerätefirma seines Vaters. Etwas später stiess Bruder Hansueli dazu. Die drei verwandelten Phonak in den nächsten Jahrzehnten zu einer der grössten Hörgerätefirmen der Welt.

Beim Börsengang von Phonak im Jahr 1994 hatten die Gründer einen denkwürdigen Auftritt. «Zu dritt sind wir am ersten Handelstag in Jeans und mit langen Mähnen in die Börse marschiert. Das hat mich sehr stolz gemacht», erzählte Rihs in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Als seinen grössten Erfolg im Unternehmen bezeichnet er die Einführung von Hörgeräten für Kinder. «Wenn man sieht, wie Kinder mit unseren Produkten plötzlich wieder hören können, wie sie wieder in die normale Schule können – das ist schon sehr schön.»
Rihs war langjähriger Chef und Verwaltungsratspräsident des Unternehmens. Dabei erlebte er auch Rückschläge. 2011 wurde Sonova von einem Skandal um unsaubere Börsengeschäfte erschüttert. Es bestand der Verdacht auf Insiderhandel gegen Andy Rihs und weitere Geschäftsleitungsmitglieder. Strafrechtlich blieb dies aber folgenlos. Das Unternehmen wurde allerdings von der Börse gebüsst, weil es die Aktionäre zu spät über schlechte Zahlen informiert hatte. Rihs trat im Zuge der Turbulenzen als Präsident des Verwaltungsrats zurück.
Er war auch ein Velounternehmer
2015 verliess Rihs das Aufsichtsgremium auch als einfaches Mitglied – just zu dem Zeitpunkt, als Sonova erstmals die Umsatzmarke von zwei Milliarden Franken knackte. Heute hat Sonova einen Börsenwert von über zehn Milliarden Franken. Der Firmengründer blieb dem Unternehmen nach seinem Rücktritt als Aktionär treu. Rihs schaffte es in seiner Karriere zum Selfmade-Millionär. Die «Bilanz» zählte die drei Gründer zu den reichsten Schweizern mit einem Vermögen von zusammen über zwei Milliarden Franken.
Andy Rihs war auch bei seiner grossen Leidenschaft, dem Velofahren, unternehmerisch aktiv. Ihm gehörte der Fahrradhersteller BMC. Später übernahm er den E-Bike-Hersteller Stromer, bei dem er zuletzt den Aktionärskreis ausweitete.
(Mit Material der SDA)
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