Seine Bilder zeigen ein Afrika jenseits von Krieg und Armut
Mali, sagt Dicko, sei ein Konfliktherd. Doch muss unsere Kunst deswegen politisch sein? Zu Gast bei den Fotografen, die Afrika ein neues Gesicht geben.

Nicht mal einen richtigen Namen hat die Schlaglochpiste in Bamakos Nachtclub-Viertel Hippodrome. Sie heisst schlicht Rue 246. In der Mittagshitze wirkt die Gegend wie ausgestorben. Nur ab und an knattert ein Moped vorbei, biegt ein Eselsgespann quietschend um die Ecke und wirbelt eine Staubwolke auf. Rötlicher Staub legt sich auf Autos, Strassenstände und die Waren eines Spielzeuggeschäfts auf einer Plastikplane – Lastwagen, Schaufeln, Plastikpistolen «Made in China». An einem von weissen Mauern eingefassten Grundstück hängt ein verbeultes Schild: CFP, «Cadre de Promotion pour la formation en photographie». Kann es sein, dass sich in diesem Hinterhof die wichtigste Fotografen-Schule Malis, ja ganz Westafrikas versteckt? Nach Zurufen erscheint ein Mann in zerschlissener Wächter-Uniform und öffnet das schmiedeeiserne Tor.