Welchen Kontrast, welche Bandbreite, welch schmerzlich schöne Wettkämpfe die Schweizer Leichtathletik am Wochenende an der Hallen-EM in Belgrad erlebte! Es war das maximale Spektrum, in dem sich die beiden Favoritinnen in ihren Rennen bewegten: Selina Büchel, die sich mit ihrer Titelverteidigung über 800 Meter und in einem Hundertstelkrimi in höchste Höhen katapultierte, und Lea Sprunger, die mit dem Quasi-Stillstand über 400 Meter in ungeahnte, tränenreiche Tiefen abstürzte. Geht es dramatischer?
Büchel bescherte Swiss Athletics im Jahr nach der erfolgreichsten Freiluft- EM je und nach ihrem Indoor-Sieg 2015 in Prag erneut Gold – ein Coup, der als einzigem Schweizer bisher Markus Ryffel über 3000 Meter gelungen war(1978/79). Gelingt es Sprunger, ihre physische oder mentale Unzulänglichkeit oder beides auszumachen und auszumerzen, wird auch sie – wenn es um internationale Meriten geht – künftig bereit sein.
Mit Mujinga Kambundji hat der Verband seit Jahren eine zuverlässige Finalsprinterin, die sich nach dem EM-Bronzegewinn im Sommer in Amsterdam in der Halle vom 5. Rang 2015 nun auf Platz 4 verbesserte. Sie hat erneut demonstriert, dass ihre Stärke und Motivation dann am grössten ist, wenn es auch die Leistungsdichte ist.
Kambundji hat Büchel eine Medaille an Freiluft-Titelkämpfen voraus. Eine solche verpasste die Toggenburgerin 2016 als Vierte knapp, ebenso knapp, wie sie die Finals an der WM vor zwei Jahren und an Olympia in Rio als Neunte verpasste. Doch noch in diesem Jahr erhält die Hallen-Europameisterin an der WM die Chance, auch draussen den Schritt unter die Schnellsten zu machen.
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Selina Büchel: Nach dem Gold der Schritt nach draussen
Die Schweizer Leichtathletinnen haben an der Hallen-EM die ganze Bandbreite der Emotionen erlebt. Die Zukunft sieht rosig aus.