Sexboxen in Altstetten: Die Freier haben Angst, erkannt zu werden
Der Strassenstrich am Sihlquai soll geschlossen werden. Prostituierte bangen um ihr Geschäft. Freier haben Angst vor zu viel Kontrolle auf dem geplanten Strichplatz in Altstetten.
Plötzlich rumpelt es. Der Blick krallt sich am blauen WC-Häuschen fest. Die Tür öffnet sich, und ein Mann tritt nach draussen. Eilends entschwindet er. Wenig später folgt eine Frau. Beim Vorübergehen bleibt sie stehen. Mädchenhaft ist ihr Blick – die Frage nicht: «Ficken, blasen?» Kopfschütteln. Gegenfrage. Nein, antwortet sie. Von der Abstimmung am 11. März weiss sie nichts. Sie arbeitet dort, wo sie Geld verdient, gibt sie zu verstehen – ihre Kollegin nickt. «Ich muss. Und hier besser als nach Hause», sagt sie in gebrochenem Deutsch. Sie meint Rumänien, ihre Heimat. Noch keine Woche sind die zwei Frauen hier.