«Sexuelle Avancen auf der Gorch Fock sind mir nicht bekannt»
Die Gleichstellungsbeauftragte im deutschen Verteidigungsministerium sieht die aktuellen Berichte über sexuelle Belästigung an Bord des Marineschiffs Gorch Fock skeptisch. Sie höre zum ersten Mal davon.
«Dass unsere Soldatinnen an Bord ständigen sexuellen Avancen ausgesetzt sind, ist mir bislang nicht bekannt», sagte Stuber am Montag der Nachrichtenagentur DAPD in Berlin. Die Bezeichnung «schwimmender Puff» für die Gorch Fock höre sie zum allerersten Mal überhaupt.
Stuber betonte, die Meldungen zu den mutmasslichen Vorkommnissen auf der Gorch Fock bedürften einer gründlichen Überprüfung, erst dann sei über etwaige Verbesserungen nachzudenken. Weiterhin sagte die Gleichstellungsbeauftragte, aus anderen Teilen der Streitkräfte seien keine vergleichbaren Vorwürfe bekannt.
Sexuelle Angebote an Rekrutinnen
Am Wochenende hatte eine Offiziersanwärterin der Gorch Fock im DAPD-Interview von sexuellen Angeboten der Schiffsbesatzung an Rekrutinnen berichtet. Dadurch hätten sich einige Frauen an Bord des Segelschulschiffs bedrängt gefühlt, es sei öfter zu Beschwerden gekommen. Ausserdem gelte die Gorch Fock unter den Offiziersanwärtern als «grösster schwimmender Puff Deutschlands»
Über sexuelle Belästigungen in der Bundeswehr könnte auch der Jahresbericht 2010 des Wehrbeauftragten Helmut Königshaus (FDP) Auskunft geben. Am Dienstag wird er im Bundestag veröffentlicht. Die Jahresbilanz 2009 des damaligen Wehrbeauftragten Reinhold Robbe (SPD) erwähnte zahlreiche solcher Vorfälle. Danach packte etwa ein Oberfeldwebel den Kopf einer untergebenen Soldatin und zog ihn in Richtung seines Genitalbereichs.
dapd/pbe
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