Share-Economy: Bringbee hob nicht ab
Mit dem Mitbringen von Waren wollte das Start-Up Geld verdienen. Die Nachfrage blieb aber zu gering.
Mobility macht es vor – und viele andere wollen mit dem Prinzip «Teilen statt besitzen» ebenfalls erfolgreich werden. Doch nicht jedes Geschäftsmodell mit einem Shareconomy-Ansatz garantiert schwarze Zahlen. Das zeigt Bringbee, das den Betrieb wieder eingestellt hat.
Bringbee liess Leute für andere einkaufen. So konnten Nutzer über die Bringbee-Seite beispielsweise Ikea-Produkte oder Burgdorfer Bier bestellen und fürs Einkaufen und Transport eine Prämie ausschreiben. Sie betrug 10 bis 15 Prozent des Einkaufswerts, mindestens aber 5 Franken. Wer gerade eine Fahrt in die Ikea oder zur Brauerei plante, konnte den Auftrag annehmen, den gewünschten Einkauf tätigen, ausliefern und die Prämie kassieren.
Doch das 2013 lancierte Angebot kam nicht richtig in die Gänge. Nur jede zweite Bestellung sei von jemandem ausgeführt worden, sagt Bringbee-Chefin Stella Schieffer. Insgesamt kamen über die Internetplattform 200 bis 300 Aufträge zustande – deutlich zu wenig, als dass die Jungunternehmerin und ihre zwei Mitarbeiter davon hätten leben können.
Keinen Partner gefunden
Bringbee erhielt vom Käufer eine Kommission von 2,5 Prozent des Einkaufspreises. So hätte Bringbee «täglich Tausende Transaktionen» benötigt und diese hätte man nur zusammen mit grossen Partnern generieren können. «Doch wir haben auch nach langer Suche keinen Partner gefunden, der hilft, das Projekt zu skalieren», sagt Schieffer. Benötigt hätte das an der ETH Zürich gegründete Start-up beispielsweise einen grossen Detailhändler, der die Bringbee-Liefermöglichkeit in seinen Online-Shop aufgenommen hätte.
Einen anderen Weg gehen derzeit in München die Samwer-Brüder, die Gründer von Zalando: Sie bauen mit der Plattform Shopwings ein ähnliches Angebot wie Bringbee auf – nur dass sie auf Frischprodukte fokussieren und dass sie die Auslieferer der Waren selbst rekrutieren und im Stundenlohn anstellen. So können Sie eine zeitlich verlässlichere Auslieferung garantieren, als dies bei Bringbee der Fall war. Doch für diesen Ansatz braucht es, was den meisten Jungunternehmen fehlt: viel Kapital. An diesem mangelt es den Samwer-Brüdern nach dem Börsengang von Zalando Anfang dieses Monats nicht mehr. Adrian Sulc
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