Corona-Kritik in Social MediaShopping-Center Tivoli ändert nach Shitstorm sein Jubiläumsprogramm
Das Einkaufszentrum in Spreitenbach reagiert auf die heftige Kritik in sozialen Medien und verzichtet am Sonntag auf spezielle Publikumsattraktionen. Der Geschäftsführer räumt Fehler ein.
Das Shoppi Tivoli im aargauischen Spreitenbach feiert vom Donnerstag bis heute Sonntag das 50-jährige Bestehen des grossen Einkaufszentrums. Die Verantwortlichen haben versichert: Für das Jubiläumswochenende sei ein separates Covid-19-Schutzkonzept erstellt worden.
Aber die Jubiläumsfeier vom Samstag ist in sozialen Medien nicht gut angekommen. Viele stören sich daran, dass man in einer Zeit, in der die Coronafällen im ganzen Land stark steigen, einen solchen Publikumsevent organisiert. Ein User schreibt auf Twitter: «Absolut verantwortungslos. Verstehe nicht, wie der Kanton Aargau im so einen Corona-Hotspot so etwas bewilligen kann. Da wird die Wirtschaft wieder über die Gesundheit gestellt.»
Schutz der Kunden sei wichtig
Wie Geschäftsführer Patrick Stäuble auf Anfrage von 20 Minuten sagt, sei auf den Videos eine Momentaufnahme zu sehen: «Dieser kurzzeitige Menschenauflauf kam zustande, als am Samstag die Tischbombe gezündet und die Rabatt-Lose verstreut wurden.» Ansonsten sei das Schutzkonzept, wie Maskentragen und Social Distancing, von den Besuchern gut eingehalten worden, erklärt Stäuble. «Wir hatten zudem die ganze Woche und auch am Samstag 30 Prozent weniger Kunden als sonst auf der grossen Fläche des Shoppi Tivoli.»
Dass es am Samstag trotzdem zu solchen «Momentaufnahmen» kam, «ist wirklich sehr unglücklich. Unser Ziel war es nie, die aktuelle Situation in irgendeiner Form zu missachten oder gar zu verschlimmbessern», betont der Geschäftsführer. «Dass nun ein solcher Shitstorm auf Social Media ausbricht, ist für mich persönlich als auch für das ganze Team nicht einfach und trifft uns alle sehr.» Stäuble hat nun die Konsequenzen gezogen: Am Sonntag werden weder Tischbomben gezündet, noch fänden die geplanten Bühnenauftritte statt. «Es findet ein normaler Verkaufssonntag statt.»
Kein erhöhtes Risiko gesehen
Als man vor sechs Wochen entschieden habe, den Event durchzuführen, seien die Fallzahlen auf einen tiefen Niveau und die Lage sei deutlich entspannter gewesen, erklärt Stäuble gegenüber 20 Minuten. «Mit dem Schutzkonzept sahen wir für das Jubiläumswochenende zu keiner Zeit ein erhöhtes Risiko.» Stäuble betont: «Der Schutz der Kunden und Mitarbeiter ist uns sehr wichtig.»
Zudem wollte man den Mietern mit diesem zusätzlichen Tag die Möglichkeit bieten, in dieser schwierigen Situation und anlässlich des Jubiläums für die Kunden da zu sein. «Es geht uns allen primär um die Arbeitsplätze in den einzelnen 150 Geschäften. Für diese und unsere Kundinnen und Kunden engagieren wir uns täglich mit viel Herzblut.»
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