Bei den Zadisten in der RomandieSie wollen bleiben bis zuletzt
Klimaaktivisten besetzen seit Oktober einen Hügel in der Waadt und demonstrieren gegen die Ausweitung des Kalkabbaus. Nun droht die Räumung. Die jungen Leute aber leisten Widerstand.

Eine Sirene heult, ein Knall ertönt. Die Erde bebt. Im Steinbruch auf dem Hügel Mormont im Kanton Waadt wird Gestein aus dem Felsen gesprengt. Jay fasst sich an die Brust, als fühle sie einen Schmerz. Sie sagt: «Ich bin mit der Erde verbunden. Wenn sie verwundet wird, werde auch ich verwundet.»
Jay ist eine der Klimaaktivistinnen, die seit Mitte Oktober auf dem Mormont leben. Der Hügel, 605 Meter hoch, liegt zwischen den Gemeinden Eclépens und La Sarraz, oberhalb von Lausanne. Das Gelände gehört dem internationalen Konzern LafargeHolcim, es wird von den zwanzig, dreissig Aktivisten illegal besetzt. Auf Luftaufnahmen sieht der Hügel aus wie ein Kopf, bei dem sich Geheimratsecken bilden – hinten dicht bewachsen, vorne abgetragen.