Simpsons Premiere gegen den Weltmeister
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft trifft heute in Rapperswil-Jona und am Karfreitag in Arosa auf Weltmeister und WM-Gruppengegner Finnland.

Finnland ist nicht der einzige Schweizer Testgegner vor der WM aus der absoluten Weltspitze. Die Schweizer reisen im Verlauf des nächsten Monats zur Vorbereitung bis zum ersten Gruppenspiel am 5. Mai an den Titelkämpfen in Helsinki gegen Kasachstan noch nach Schweden und empfangen als Höhepunkt und WM-Hauptprobe zweimal Olympiasieger Kanada. Gegen drei Teams aus den Top 4 der Weltrangliste hat die Schweiz im selben Jahr wohl noch nie getestet. Quasi als Kontrast spielen die Schweizer zudem in Feldkirch zweimal gegen Österreich, das an der letzten WM in die Division I abgestiegen ist.
Auf das Duell gegen seine kanadischen Landsleute freut sich Sean Simpson bereits jetzt: «Es ist ein Kompliment für das Schweizer Eishockey, wenn Kanada seine einzigen Testspiele vor der WM gegen die Schweiz bestreitet. Das wird für alle Schweizer Fans etwas Besonderes sein.» Bis sich die Schweizer am 29. April (in Freiburg) und am 1. Mai (in Kloten) mit den Kanadiern messen, absolvieren die Schweizer sechs weitere Testspiele. Der Auftaktgegner ist nicht minder attraktiv. Die Finnen gewannen vor einem Jahr in Bratislava (Slk) mit einem hohen Sieg im Final gegen Schweden überraschend den WM-Titel. Und in diesem Jahr sind die zwei Länder aus dem Norden die WM-Gastgeber. In der finnischen Hauptstadt Helsinki werden auch die Schweizer im dritten Gruppenspiel auf Finnland treffen.
Die Erinnerungen an Kreuzlingen
Die Schweiz spielt erstmals unter Sean Simpson gegen Finnland. Beim letzten Duell im April 2009 hat noch Ralph Krueger an der Bande gestanden. In Kreuzlingen siegten die Schweizer damals nach einem 0:2 und einem 1:3-Rückstand noch 4:3. Den letzten Ernstkampf gegen die Finnen verlor die Schweiz an der WM 2007 in Moskau 0:2. Simpson erwartet attraktive Spiele: «Finnland wird bereits seine ersten Tests sehr ernst nehmen. Als Gastgeber wollen sie natürlich etwas erreichen an der WM.»
Die Resultate aus dem frühen Stadium der WM-Vorbereitung sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Bis im Mai verändern sich die Mannschaften teilweise noch beträchtlich. Zum Schweizer Aufgebot von aktuell 3 Torhütern und 23 Feldspielern werden unter anderen noch die Spieler der Playoff-Finalisten SC Bern und ZSC Lions sowie allenfalls die Verstärkungen aus Nordamerika stossen. In Finnland ist die Meisterschaft noch weniger weit fortgeschritten; heute Mittwoch beginnen in der finnischen Liga «erst» die Playoff-Halbfinals.
Erstmals mit Kukan
Weil einige Spieler noch fehlen, bietet sich Simpson die Gelegenheit, verschiedene Spieler «Nati-Luft» schnuppern zu lassen. So nominierte der Kanadier unter anderen erstmals den erst 18-jährigen Nachwuchs-Internationalen Dean Kukan, der seit dieser Saison in Lulea (Sp) spielt und dort sein Debüt bei den Profis gegeben hat. Der Verteidiger, der in seiner Karriere bei den ZSC Lions erst zweimal auf dem Matchblatt aufgeführt war, aber nicht zum Einsatz gekommen ist, wird sein Debüt im Nati-Trikot geben. «Er war einer der besten Verteidiger an der U20-WM», so Simpson zu Kukans Nomination. «Sicher sind seine Chancen auf eine WM-Teilnahme nicht allzu gross, aber er wird für seine Zukunft enorm viel Erfahrung mitnehmen können in der Zeit mit uns.»
Ähnlich ist die Situation für Klotens Stürmer Denis Hollenstein (bisher zwei Länderspiele), der den Grossteil der NLA-Saison verletzungsbedingt verpasst hat. Simpson: «Er ist einer der besten jungen Spieler der NLA. Klar, er absolvierte diese Saison nur 20 Spiele. Am Schluss, in den Playoffs, war er aber wieder da.»
Stephan rückt vielleicht nach
Im aktuellen Aufgebot fehlt mit Tobias Stephan (Genève-Servette) der Nummer-1-Keeper der letzten WM. Weil er im aktuellen Team fehle, heisse das nicht, dass Stephan an der WM nicht dabei sei, sagte Simpson. «Er ist selbstverständlich immer noch ein WM-Kandidat. Als ich das Aufgebot machte, wusste ich nicht, wie lange die einzelnen Spieler mit ihren Teams in der Liga engagiert sind. Deshalb entschied ich mich vorerst für Berra, Genoni und Gerber.» Stephan werde seine Chance vielleicht bereits nächste Woche gegen Österreich erhalten, so Simpson weiter.
Simpson zog seine Spieler für das erste Training am Montag in Rapperswil zusammen. Bei einigen seien die Beine nach der Pause noch etwas schwer gewesen, so Simpson. «Aber das kommt jeweils schnell wieder zurück.» Seit dem Ausscheiden aus den Playoffs hätten sich alle Spieler selbstständig in den Klubs fit gehalten.
si/fal
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