Skepsis vor EU-Gipfel zieht Börsen in Asien nach unten
Tokio Die Furcht vor einer Verschärfung der europäischen Eurokrise hat am Dienstag die Aktienmärkte in Fernost weiter nach unten gedrückt.
Auch die Hoffnungen auf den bevorstehenden EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag hielten sich in Grenzen. «Es ist fast sinnlos geworden, darauf zu warten», sagte etwa Chefstratege Daisuke Uno von Sumitomo Mitsui Banking Corp. Anleger rechneten nicht mehr mit einem Befreiungsschlag. Vor dem Gipfel agierten sie besonders vorsichtig, betonte auch Hirokazu Yuihama von Daiwa Securities. Die Möglichkeit eines Kompromisses halte ein Fünkchen Hoffnung am Leben. Noch sei aber völlig offen, welche Vereinbarungen getroffen werden könnten. In Japan schloss der Nikkei-Index 0,8 Prozent tiefer mit 8663 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,85 Prozent auf 738 Stellen nach. Der MSCI-Index für Aktien der Asien-Pazifik-Region mit Ausnahme Japans notierte nahezu unverändert. Nach unten gingen die Kurse sowohl in Taiwan, Südkorea als auch Singapur. Im Plus notierten dagegen die Märkte in Hongkong und Shanghai. Die US-Börsen hatten am Tag zuvor deutliche Abschläge verbucht. Mit Spannung erwartet wurde, welche Zinsen Spanien bei der anstehenden Anleiheauktion für kurzfristige Papiere zahlen muss. Auch Italien, das für Dienstag und Donnerstag Anleiheverkäufe plant, rückte immer stärker in den Fokus. Wasser auf die Mühlen war, dass mit Zypern ein weiteres Euro-Land einen Antrag auf Rettungshilfen stellte. Einige Börsianer gaben zudem zu Bedenken, dass neben der Euro-Krise noch weitere Gefahren drohten - etwa die Spannungen im Nahen Osten sowie die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft. Die Furcht vor einer Eskalation der Schuldenkrise liess zudem den Yen attraktiv erscheinen, was die japanische Währung ansteigen liess und Exportwerten zusätzliche Verluste einbrockte. Der Abwärtstrend wurde jedoch etwas gebremst durch Investitionen in als defensiv geltende Werte. Zu den Verlierern gehörten in Tokio unter anderem die exportabhängigen Werte TDK, Honda und Toyota mit Kursrückgängen zwischen 1,1 und 2,8 Prozent. Zu den defensiven Titeln mit Kursgewinnen gehörten dagegen die Aktien des Telekommunikationsunternehmens KDDI und Japan Tobacco.
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