Smart Speaker sind in der Schweiz Ladenhüter
Digitec, Microspot und Brack verkaufen erst wenige Geräte – Sie funktionieren in der Schweiz nur eingeschränkt.

Sie bucht den Tisch fürs Abendessen, bestellt das Taxi und informiert, ob ein Regenschirm heute gute Dienste tut. Alexa, die Lautsprecherstimme von Amazon, liefert vielseitige Dienste. Auch Google, Apple und andere haben solche Smart Speaker im Angebot. Laut den Marktforschern von Canalysboomen die Geräte. Bis Ende Jahr sollen laut deren Schätzungen weltweit 100 Millionen in Wohnungen stehen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das mehr als eine Verdoppelung.
Hierzulande haben Alexa und Co. aber noch wenig Erfolg. Bei den Schweizer Elektrohändlern sind die ständig auf einen Befehl wartenden Smart Speaker Ladenhüter. «Die Verkaufsvolumen sind gering», sagt Tobias Billeter von Digitec. Laut Microspot interessieren sich «vor allem Technik-Nerds» für die Smart Speaker. Die Geräte seien noch kein Massenprodukt. Auch Brack sieht nur eine bescheidene Nachfrage und niedrige Stückzahlen. Das gelte sowohl für private Kunden als auch Händler, die das Unternehmen als Distributor beliefert. Amazon macht keine Angaben zu den Verkaufszahlen.
Alexa liefert den Wetterbericht aus Deutschland
Ein Grund für die Zurückhaltung: In der Schweiz funktionieren die Geräte bis jetzt nur stark eingeschränkt. So versagt Alexa in Schweizer Wohnzimmern beim Wetterbericht. «Ihr erhaltet von Alexa das Wetter und die Staumeldungen aus Deutschland», warnt ein Nutzer auf der Website von Digitec. Die Konfiguration läuft nur über eine deutsche Website von Amazon. Google Home kann in der Schweiz laut Digitec kein Uber bestellen. Der Grund für die Mängel: Die Produkte sind in der Schweiz offiziell noch gar nicht erhältlich. «Sämtliche Geräte, die in der Schweiz im Umlauf sind, sind Parallelimporte», sagt Brack-Sprecher Daniel Rei.
Bis wann die grossen Anbieter die Schweiz auch direkt beliefern, ist unklar. «Die Hersteller hüten sich, ein konkretes Datum zu nennen», sagt Billeter von Digitec. Die Anbieter hätten in Aussicht gestellte Auslieferdaten schon mehrmals nicht einhalten können. Microspot erwartet, dass noch im laufenden Jahr Geräte für die Schweiz in den Verkauf kommen. Dann soll auch das Geschäft anziehen. «Sobald die Hersteller Produkte mit voller Funktionalität für den Schweizer Markt anbieten, wird die Nachfrage unserer Meinung nach gross sein», sagt eine Sprecherin.
Die Gefahr eines Lauschangriffs steigt
Negative Schlagzeilen zum Thema Datenschutz könnten das grosse Geschäft allerdings vermiesen. Experten warnen davor, dass die Lautsprecher mit steigender Beliebtheit auch zunehmend zum Ziel von Hackerattacken werden. Mit einem solchen Lauschangriff können sich Kriminelle zu heiklen Informationen Zugang verschaffen. Amazon und Google speichern ausserdem sämtliche Befehle und erhalten so wertvolle Daten ihrer Nutzer. Die Fast-Food-Kette Burger King verschaffte sich in den USA mit einem WerbegagZugang in die Wohnzimmer der Zuschauer. In einem TV-Spot sagte der Schauspieler den Satz: «O.k. Google. Was ist der Whopper Burger?» Daraufhin aktivierte sich Google Home bei den Zusehern zu Hause und zählte die Zutaten des Gerichts auf. Für Schlagzeilen sorgte auch Alexa, weil mehrere Nutzer sich darüber beschwerten, dass sie unaufgefordert gruselig zu lachen anfing.
Burger King wirbt mithilfe des Google-Lautsprechers. (Video: Youtube/John Brown)
Die Marktforscher von Canalys rechnen allerdings nicht damit, dass Bedenken über die Privatsphäre den Erfolg der Smart Speaker bremsen. Bis 2020 sollen demnach schon über 200 Millionen Geräte weltweit auf dem Markt sein.
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