SNB-Direktor: «Haben bei neuer Krise noch Handlungsspielraum»
Fritz Zurbrügg will die aktuelle Geldpolitik der Nationalbank weiterführen. Der Schweizer Franken soll für Investoren unattraktiv sein.

«Wir haben zwei Instrumente eingesetzt, die gut funktioniert haben und die wir auch in Zukunft einsetzen würden», sagte SNB-Direktor Fritz Zurbrügg in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit den «Schaffhauser Nachrichten».
«Wir könnten die Bilanz noch weiter ausdehnen, wenn es nötig wäre, und auch in der Zinspolitik haben wir noch Handlungsspielraum.»
An beiden Eckpfeilern der Geldpolitik der SNB war zuletzt vereinzelt Kritik laut geworden. Das Devisenportfolio der SNB umfasst gut 760 Milliarden Franken – angesammelt in jahrelangen Interventionen der Notenbank.
Für weitere Intervention bereit
Sie hatte den Franken mit Euro- und Dollarkäufen künstlich geschwächt und so die exportorientierte Wirtschaft des Landes gestützt. «Die Höhe unserer Bilanz beschränkt unsere Handlungsfähigkeit nicht und wir haben gezeigt, dass wir auch weiterhin bereit sind, am Devisenmarkt zu intervenieren, falls der Bedarf gegeben ist», sagte Zurbrügg dem Blatt.
Zudem seien die Negativzinsen von minus 0,75 Prozent weiterhin nötig. «Die braucht es vor allem, damit wir eine Zinsdifferenz zum Euro aufrecht erhalten, um so den Aufwertungsdruck auf den Franken zu mindern», sagte der SNB-Direktor.
Der Leitzins in der Euro-Zone liegt bei null Prozent. Mit den tieferen Zinsen in der Schweiz will die SNB den Franken für Investoren unattraktiv machen. Denn dieser ist besonders in Krisenzeiten als «sicherer Hafen» gefragt.
Das zeige sich immer noch, sagte Zurbrügg. «Deshalb sind wir überzeugt, dass wir unsere aktuelle Geldpolitik weiterführen müssen.» Die nächste reguläre Zinssitzung der SNB ist für Mitte Dezember geplant.
SDA/nag
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