Snowden gab sich als Top-NSA-Mitarbeiter aus
Eben erst fanden neue Akten aus dem Enthüllungsfundus von Edward Snowden ihren Weg in die Presse. Nun wurde bekannt, wie der 30-Jährige überhaupt an die vertraulichen NSA-Dokumente kam.
Gut 20'000 Dokumente lud Edward Snowden von den Computern der NSA herunter. An einen Teil dieser Akten gelangte der Computerexperte offenbar, indem er die elektronischen Profile von Top-NSA-Mitarbeitern annahm. Dies berichtet «NBC News» unter Berufung auf einen ehemaligen Mitarbeiter der US-Behörden.
Zu zahlreichen klassifizierten Dokumenten hatte Snowden bereits den Zugang. Um an jene heiklen Akten zu gelangen, die selbst für ihn gesperrt waren, machte sich der 30-Jährige einfach seine Rechte als Administrator zunutze. Diese erlaubten es Snowden, sich in Profile von ranghohen NSA-Angestellten einzuloggen. Über diese elektronischen Identitäten gelangte er an sensitives Material, welches er dank seiner Administratorenrechte auf externe Datenträgern abspeichern konnte.
«Brillante Leute bringen dir Ärger»
Wie die Quelle gegenüber «NBC News» sagte, versucht die NSA derzeit herauszufinden, welche Profile Edward Snowden missbrauchte. Dazu müssten die elektronischen Aktivitäten zahlreicher NSA-Mitarbeiter mit ihren Bewegungen in der realen Welt abgeglichen werden. So hofften die Ermittler beispielsweise auf Mitarbeiter, die in den Ferien waren, während ihr Profil im NSA-System vertrauliche Akten einsah.
Bisher seien schon mehrere Profile identifiziert worden. «Sie erlangen Tag für Tag neue Erkenntnisse darüber, wie brillant Snowden ist», so der NBC-Informant. «Das ist genau der Grund, weshalb man für solche Aufgaben in der NSA keine brillanten Leute anstellt. Man stellt gute Leute an; brillante Leute bringen dir nur Ärger.»
Neue Snowden-Enthüllungen
Die «Washington Post» hat derweil einen Budgetentwurf der US-Geheimdienste veröffentlicht, der aus Snowdens Enthüllungsfundus stammt. Der 178 Seiten starke Bericht zeigt auf, wie viel die USA seit dem 11. September 2001 in die Geheimdienste investierte.
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