«So ein Geschäft kostete uns auf einen Schlag 200 Millionen»
Oswald Grübel schaut auf seine 50-jährige Bankerkarriere zurück. Er vergleicht die Banker von früher mit den Geldmanagern von heute – und zieht auf seine Art Schlüsse daraus.

Herr Grübel, die SP und die SVP, die beiden wählerstärksten Parteien, haben unlängst im Parlament Vorstösse gemacht, die auf eine Zerschlagung der Grossbanken hinauslaufen. Wie erklären Sie sich diese Einigkeit?
Die Vorschläge gehen zwar in dieselbe Richtung, aber die Motive sind von der einen zur anderen Partei total verschieden. Die Sozialdemokraten streben die Kontrolle über die Banken an, weil sie wissen, dass sie über die Banken einen Grossteil der Wirtschaft kontrollieren können. Da hat sich seit Karl Marx nicht viel geändert. Die Sorge der SVP, eher Kapitalisten, dagegen ist, dass die Grossbanken durch ihre Auslandsaktivitäten im schlimmsten Fall das Land ruinieren könnten.