So funktioniert die Therapie psychisch kranker Straftäter
In der Schweiz absolvieren über 900 psychisch kranke Straftäter eine stationäre Therapie – auch Tanja H. und Martha M. Was bringt die Massnahme?

«Wie alt sind Sie?», fragt sie beim Treffen als Erstes. Dann: «Haben Sie ein Haustier?» Und: «Schade. Wieso nicht?» Sie hat drei Degus, die sie als Mischung zwischen Ratte und Eichhörnchen beschreibt, davor hatte sie zwei Mäuse, noch davor zwei Ratten und ganz am Anfang eine Katze. Die Tiere, die kommen und dann irgendwann sterben, sie zeigen, wie die Zeit im Gefängnis vergeht. Für Tanja H. ist es das zehnte Jahr in der Justizvollzugsanstalt Hindelbank. Oder das zwölfte Jahr, je nachdem, ob man ihre erste Inhaftierung mitzählt.