So schmieren grosse Firmen
Bestechung ist keineswegs ein Phänomen in Entwicklungsländern – im Gegenteil. Eine Studie der OECD zeigt auf, wer wen wo mit wie viel Geld besticht.

Bestechungsgelder grosser Unternehmen fliessen einem Bericht der Industriestaatenorganisation OECD zufolge oft mit dem Wissen der Geschäftsführung an ausländische Behörden.
Für die am Dienstag veröffentlichte Studie wurden mehr als 400 Fälle ausgewertet, in denen seit Inkrafttreten des OECD-Übereinkommens gegen die Bestechung ausländischer Amtsträger 1999 ermittelt wurde. «In 41 Prozent der Fälle wurde die Bestechung von Führungskräften vorgenommen oder abgesegnet», heisst es darin. In zwölf Prozent war die Unternehmensleitung involviert.
Mehr Bestechung in Industrieländern
Die Adressaten sind in der Regel eher Industrie- als Entwicklungsländer. Das Ziel der Bestechung sei es, Verträge mit staatseigenen oder staatlich gelenkten Unternehmen zu schliessen, stellt die OECD fest. Die meisten Zahler und Empfänger von Bestechungsgeldern stammten aus wohlhabenden Staaten.
Als Konsequenz daraus fordert die Organisation schärfere Strafen und einen besseren Informantenschutz. «Korruption schwächt Wachstum und Entwicklung. Wer sie ausübt oder von ihr profitiert, muss zur Rechenschaft gezogen werden», sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría.
Zollbeamte an der Spitze – grosse Beträge
Drei Viertel aller Fälle von Auslandsbestechung laufen den Angaben zufolge über Mittelsmänner oder -institutionen, etwa Vertriebspersonen und Makler, aber auch über Firmen in Überseefinanzzentren.
Angestellte staatseigener Betriebe führen die Liste derer an, denen Geld versprochen oder gezahlt wurde. Weit oben auf den Bestechungslisten stehen auch Zollbeamte sowie Mitarbeiter von Gesundheits- und Verteidigungsbehörden. «Im Durchschnitt flossen knapp 14 Millionen US-Dollar pro Bestechungsvorgang», erklärte die OECD. Diese Zahlen stellten aber nur die Spitze des Eisberges dar.
SDA/rub
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