Mit Köpfchen und WeitsichtSo sparen Sie Sprit
In der allgemeinen Elektro-Euphorie geht vergessen, dass die Fahrer von konventionellen Benzin- und Dieselautos den Spritkonsum ihres Autos dank ein paar Tipps zügeln können.

Die Spritpreise sind seit Jahresbeginn kontinuierlich gestiegen, sodass teurer Treibstoff an Schweizer Tankstellen derzeit Alltag ist. Bezahlten die Schweizer Autofahrenden im Januar noch 1.48 Franken für einen Liter Bleifrei 95 und 1.57 Franken für Bleifrei 98, so waren es im Juli jeweils 23 Rappen mehr pro Liter. Zwar haben Autofahrer wenig Einfluss auf die Preisgestaltung, sie können aber durch ihr Verhalten und ihre Fahrweise sparen. Denn auch wenn es nach einer Binsenweisheit klingt: Über das grösste Sparpotenzial verfügt der Autofahrer selbst. Wer mit Köpfchen, Übersicht und vor allem Weitsicht unterwegs ist, spart Sprit.
– Zwar wurden aus Rasern in den vergangenen Jahren eher Poser, trotzdem macht es Sinn, nochmals daran zu erinnern, dass zu schnelles Fahren nicht nur andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, sondern auch die Umwelt unnötig belastet.
– Neben zu schnellem Fahren sollte man auch möglichst auf Kurzstreckenfahrten verzichten. Der Wagen verbraucht hier um ein Vielfaches mehr als auf längeren Strecken. Für kurze Wege ist es besser und gesünder, aufs Velo umzusteigen, zu Fuss zu gehen oder mit dem ÖV zu fahren.
– Ebenfalls wichtig ist frühes Hochschalten: Moderne Benziner stellen gute Drehmomentwerte bereit, sodass auch untertouriges Fahren kein Problem darstellt. Selbst viele Kleinwagen geben über eine Schaltpunktanzeige Empfehlungen zum Schalten. Sie zeigen dem Fahrer den ökonomischsten Zeitpunkt zum Hoch- und Runterschalten an. Zunächst kann es ungewohnt sein, im hohen Gang durch eine Ortschaft zu rollen, man gewöhnt sich aber schnell daran, die Vorgaben zu befolgen, zumal wenn der Bordcomputer weniger Verbrauch anzeigt.
– Den Spritkonsum hält man auch in Grenzen, wenn man vorausschauend fährt. Ist eine rote Ampel in Sichtweite, kann man den Wagen langsam ausrollen lassen und so spät wie möglich auskuppeln, um die Schubabschaltung des Motors zu nutzen. Geht der Fuss vom Gas, sperren die Einspritzaggregate die Kraftstoffzufuhr, gleichzeitig bremst der Motor den Wagen, ohne Sprit zu verbrennen.
– Spritsparen gelingt auch bei Stillstand – entweder von ganz allein oder mit einer kleinen Bewegung. Ist eine Start-Stopp-Automatik an Bord, schaltet sich das Fahrzeug beim Warten an einer roten Ampel oder an einem Bahnübergang aus und beim Losfahren automatisch wieder ein. Bei älteren Autos lässt sich dies per Schlüsseldreh ebenfalls erreichen.
– Die gezielte Nutzung von elektrischen Verbrauchern sorgt ebenfalls für weniger Spritkonsum. Standheizung oder Heckscheibenheizung nutzt man am besten nur so lange, bis die Scheiben wieder frei sind. Eine Klimaanlage sollte man nicht ständig im «Tiefkühlbereich» laufen lassen.
– Ein korrekter Luftdruck hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf den Spritverbrauch. Auch aerodynamisch unvorteilhafte Anbauten, wie etwa ein Dachgepäckträger, treiben den Spritkonsum nach oben. Zudem sollte man aufs Gewicht achten: Regelmässiges Entrümpeln des Fahrzeugs – besonders nach Urlaubsfahrten – hilft zu vermeiden, unnötigen Ballast zu transportieren. Denn jedes Kilo mehr erhöht den Verbrauch.
– Auch beim Tanken an sich lässt sich sparen. Wer während einer längeren Fahrt schnell und günstig tanken will, sollte das lieber nicht an einer Raststätte direkt an der Autobahn erledigen, dort sind die Preise meist höher. Kann man sich noch die Uhrzeit aussuchen, zu der getankt wird, empfiehlt es sich, eher abends als frühmorgens zu tanken. In der Zeit von 5 bis 8 Uhr morgens ist der Sprit meist teurer als abends zwischen 18 und 22 Uhr. Zudem hilft ein Vergleich der Tankstellenanbieter. Wer nicht selbst nachschauen möchte, kann Tankstellen-Apps nutzen, die über die Preise Auskunft geben.
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