So viel sollen Einsteins Briefe kosten
Briefe über Gott und die Welt – im wörtlichen Sinn. Albert Einsteins Schriften werden versteigert. Es wird eine riesige Summe erwartet.
Albert Einstein schrieb viel und gerne – nicht nur über Physik. Heute wird eine der grössten Sammlungen an Briefen des legendären Wissenschaftlers versteigert. Der Auktionspreis könnte die Grenzen von einer Million US-Dollar übersteigen.
Einstein verfasste unter anderem Briefe an seine Söhne Hans Albert und Eduard sowie an seine Ex-Frau Milena Maric. Es ging um Themen wie Gott, die Atombombe, Ehebruch und die Gefahr, wie in der angstgeprägten Ära des Kalten Krieges eine amerikanische Version Hitlers an die Macht kommen könnte.
«Wir haben eine fantastische Sammlung an persönlichen und handgeschriebenen Briefen Einsteins zu einem breiten Themenfeld», sagt Joseph Maddalena, der Chef des Auktionshauses Profiles in History in Los Angeles, gegenüber dem britischen «Telegraph».
Die Briefe böten einen tiefen Einblick ins Innerste des Nobelpreisträgers, so wie ihn nur Einstein selbst liefern könne.
Gewisse Leute in Deutschland sind hinter mir her.
Der Leser erfährt, wie Einstein ab 1923 den wachsenden Antisemitismus in Deutschland wahrnahm:
«Ich sitze hier ruhig in Holland, nachdem ich erfahren habe, dass es gewisse Leute in Deutschland gibt, die hinter mir als ‹Jewish Holy Man› her sind. In Stuttgart gab es sogar ein Plakat, auf dem ich als reichster Jude aufgeführt war. Ich denke darüber nach, meine Stelle in Deutschland für immer aufzugeben. Aber ich mache es nicht, weil dies die deutschen Intellektuellen moralisch schädigen würde.»
Das Thema der theoretischen Physik ist zurzeit extrem heikel.
In einem Brief an seine Ex-Frau beklagt sich Einstein über den Zustand der Naturwissenschaft – trotz seines Forschungserfolges:
«Die Relativitätstheorie ist nun experimentell bestätigt worden. Aber die Verbindung zwischen Gravitation und Elektrizität hat Schiffbruch erlitten, zumindest meiner Meinung nach. Der Zustand der theoretischen Physik ist zurzeit extrem heikel.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Einsteins Schriften unter den Hammer kommen. Im Jahr 2012 wurde sein Gottesbrief, in dem Einstein Religion thematisiert, für drei Millionen Dollar verkauft.
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