So war der Start im Goldküsten-Gymi
Heute ist in Uetikon am See die erste neue Kantonsschule seit über vierzig Jahre eingeweiht worden. Redaktion Tamedia war dabei.
Für Markus Kägi (SVP) und seine Baudirektion schien die rechtzeitige Fertigstellung eines Schulhauses für die Kanti Uetikon am See ein Ding der Unmöglichkeit. Der Auftrag der Bildungsdirektion, ein Schulprovisorium für 500 Schülerinnen und Schüler zu errichten, wurde erst 2016 erteilt. Der Standort war damals noch nicht bekannt.
Heute Morgen meldete Markus Kägi im Mehrzweckraum eben dieser Schule: «Mission impossible erfüllt.» Er konnte seiner Kollegin, Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP), ein komplettes Schulhaus übergeben. Und erst noch ein schönes, das die Minergie-ECO-Zielwerte erfüllt.
Es fehlt nur die Turnhalle
Die beiden dreigeschossigen Holzmodulbauten umfassen zwanzig Unterrichtszimmer, zehn Fachkundezimmer, Vorbereitungsräume, Instrumentalzimmer, einen Ess- und Aufenthaltsraum, einen Schülerarbeitsraum, ein Lehrerzimmer ...
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Kurzum fast alles, was ein Schulhaus so braucht. Es fehlen nur eine richtige Aula und eine Turnhalle. Doch werde man sich da zu helfen wissen, ist Rektor Martin Zimmermann überzeugt. Er machte überhaupt einen aufgeräumten Eindruck: Endlich kann es losgehen.
Spielerischer Start
Die Überzeugung, dass am neuen Gymi alles rundläuft, wurde noch durch das Geschenk der Baudirektion bekräftigt: Ein Set von Boule-Kugeln. Der Kiesplatz vor dem Gebäude sei für dieses anspruchsvolle und gleichzeitig entspannende Spiel geradezu ideal, fand Kägi. Und ein gutes Symbol für das, was an einer solchen Schule Platz finden müsse: Konzentration und Präzision, Leidenschaft und Faszination.

Silvia Steiner sprach von einem Meilenstein für die Bildungslandschaft im Kanton Zürich. Es ist tatsächlich mehr als vierzig Jahre her, dass der damalige Bildungsdirektor Alfred Gilgen ein letztes Mal eine neue Kantonsschule einweihte: die Kantonsschule Limmattal in Urdorf.
5000 zusätzliche Mittelschüler bis 2040
Damals wurde eine neue Kanti nötig, weil aufgrund der 1968er-Bewegung immer mehr Mädchen ins Gymi gingen. Heute ist es das Bevölkerungswachstum, welches zu diesem Schritt führte. Laut Steiner wird es in Zürich bis 2040 mehr als 5000 zusätzliche Kantonsschülerinnen und Kantonsschüler geben.
Heute starteten aber erst gut hundert Jugendliche in je zwei Klassen Lang- und Kurzzeitgymnasium an der Kanti Uetikon am See. Das Gymnasium ist für 500 Schüler ausgerichtet und wird einen Schwerpunkt auf die sogenannten Mintfächer legen, also auf Unterricht aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Nach zehn Jahren zügelt man an den See
Das Provisorium mitten im Dorf wird voraussichtlich zehn bis zwölf Jahre bestehen. dann sollte das definitive Schulhaus auf dem Areal der «Chemie» unten am See fertig sein. Die Module werden abgebaut und kommen anderswo wieder zum Einsatz. Ihre Lebensdauer ist laut Markus Kägi auf mindestens dreissig Jahre konzipiert.

Das nächste neue Gymi lässt nicht mehr so lange auf sich warten. Der Kantonsrat hat sich im April dieses Jahres einstimmig für eine neue Kantonsschule in Au-Wädenswil für mindestens tausend Schülerinnen und Schüler ausgesprochen. Sie soll bereits ab dem Schuljahr 2020/21 bereit sein. In einem Provisorium. Mission impossible?
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