So wenig Schnee gab es in der Schweiz noch nie
Meteorologen sprechen von einem «rekord-schneearmen» Dezember – auch in höheren Lagen.
So wenig Schnee wie im Dezember 2016 gab es in der Schweiz am Jahresende noch nie. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung meldet einen Negativ-Rekord, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Messungen zeigten, dass mindestens seit 1891, also seit 125 Jahren, «kein Dezember schweizweit gesehen so wenig Schnee aufwies wie der Dezember 2016.» Die aktuelle Situation könne als «rekord-schneearm» bezeichnet werden.
Von einer «aussergewöhnlichen Situation» spricht auch Massimilano Zappa von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. «In früheren Jahren gab es mindestens in den höheren Lagen Schnee, wenn zum Teil auch nur wenig», sagt Zappa. «Jetzt sieht man Bilder wie am Lauberhorn oder in Adelboden, wo neben der beschneiten Piste überhaupt kein Schnee liegt. Solche Bilder habe ich kurz vor Austragung der Rennen noch nie gesehen.»
Schneefallgrenze klettert nach oben
Die aktuellen Wetterkapriolen seien «eine Laune der Natur», sagt Stephan Bader von Meteo Schweiz. Langfristig betrachtet, zeigten die Winter auf der Alpennordseite «eine klare Tendenz zu mehr Niederschlag». Laut den aktuellen Klimaszenarien sei künftig eine weitere leichte Zunahme der Winterniederschläge zu erwarten.
Grund ist der Klimawandel. Wärme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und transportieren. Mit den steigenden Temperaturen werde die Schneefallgrenze nach oben verschoben, sagt Reto Knutti, Professor und Klimaforscher der ETH Zürich. Es gebe also mehr Tage mit Regen und weniger Schnee. «Der Schnee kommt zudem später im Jahr und ist schneller wieder weg.»
Übernommen von der SonntagsZeitung und bearbeitet von Redaktion Tamedia.
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