Sohn Ghadhafis flieht nach Niger
Nun hat sich auch Saadi al-Ghadhafi ins Ausland abgesetzt. Der Konvoi des drittältesten Sohnes des ehemaligen Machthabers wurde auf dem Weg in die Stadt Agadez abgefangen.

Der drittälteste Sohn des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Ghadhafi, Saadi, ist in das Nachbarland Niger geflüchtet. Der nigrische Justizminister Marou Adamou bestätigte gestern Abend einen Bericht des Nachrichtensenders al-Arabiya.
Saadi al-Ghadhafi habe in einem aus neun Personen bestehenden Konvoi die Grenze von Libyen aus überquert. Sie hätten sich auf dem Weg in die nördliche Stadt Agadez befunden und seien abgefangen worden, sagte Adamou vor den Medien in der Hauptstadt Niamey.
Gescheiterter Fussballprofi
Saadi wurde vor allem als Fussballspieler bekannt. 2004 gab er nach einer Dopingsperre seine Profikarriere auf, während der er sich auch drei Saisons lang in der italienischen Profiliga versucht hatte. Allerdings stand er in den drei Jahren bei verschiedenen Clubs nur in zwei Spielen auf dem Rasen.
Saadi war danach Vizepräsident des libyschen Fussballverbands und Vorsitzender der libyschen Investmentgesellschaft Lafico. Zudem gehörte ihm eine Filmgesellschaft. Ausserdem machte Saadi Karriere in der Armee, wo er eine Eliteeinheit führte. Der 1973 Geborene war zuletzt in der umkämpften libyschen Wüstenstadt Bani Walid vermutet worden.
Spionagechef verhaftet
In Libyen wurde dagegen offenbar der Spionagechef Ghadhafis in der Hauptstadt Tripolis festgenommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Augenzeugen. Der Leiter von Ghadhafis Auslandsgeheimdienst, Busaid Dorda, werde noch am Sonntag dem libyschen Übergangsrat ausgeliefert, sagte ein Rebellenkämpfer.
Ein Reuters-Reporter konnte Dorda nach eigenen Angaben in einem Haus besichtigen. Dorda sei von etwa 20 Kämpfern bewacht worden, berichtete der Reporter. Dorda war eines jener Mitglieder des Ghadhafi-Regimes, gegen die die UNO ein Reiseverbot erlassen hatte.
SDA/ami
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