Sonova entlässt 26 Forscher in Lonay
Der Hörgerätehersteller musste im ersten Halbjahr 2011 Umsatzeinbussen von 8,2 Prozent hinnehmen. Nun schliesst Sonova den Forschungsstandort im waadtländischen Lonay.

Der Hörgerätehersteller Sonova hat im ersten Halbjahr 763 Millionen Franken und somit 8,2 Prozent weniger Umsatz erzielt als im Rekordvorjahr. Insbesondere der starke Franken drückte auf das Ergebnis. Zudem bestätigte der Konzern die Schliessung des Standorts in Lonay VD.
Das Kerngeschäft Hörgeräte kam auf einen Umsatz von 724 Millionen Franken, wie Sonova am Mittwoch mitteilte. Dies entspräche einer Steigerung von 11,4 Prozent in lokalen Währungen; 7 Prozent entfielen auf organisches Wachstum und 4,4 Prozent auf Akquisitionen. Jedoch sei aufgrund des starken Frankens ein hoher negativer Währungseffekt von 16,9 Prozent zu verzeichnen gewesen.
Insbesondere die Umsätze der Hörgeräte-Produktlinien Phonak Spice und Unitron Era haben sich gut entwickelt, wie dem Communiqué zu entnehmen ist.
Cochlea-Implantat als wohlbehütetes Sorgenkind
Weniger gut lief das Geschäft mit Hörimplantaten. Mit 39 Millionen Fr. lag der Umsatz um 29 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Hinzu kam ein negativer Währungseffekt von gut 11 Prozent.
Besonders der Produkterückruf der Cochlea-Implantate vom November 2010 aufgrund eines technischen Defekts bereitete Sonova Kopfschmerzen. Seit der Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA von Mitte September 2011 wird das Innenohr-Implantat in den USA nun aber wieder vertrieben.
Bei den Hörimplantaten waren auch die 26 von der Standortschliessung im waadtländischen Lonay betroffenen Angestellten tätig. Sie hatten an der Entwicklung eines Mittelohrimplantats geforscht.
Die Unternehmensführung kam nun zur Überzeugung, dass der Markt für Cochlea-Implantate für Sonova mittelfristig grössere Wachstums- und Rentabilitätschancen bietet als der Markt für Mittelohrimplantate.
Anleger und Analysten reagieren erfreut
Im Mai hatte der Hörgerätehersteller bekannt gegeben, von einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 8 bis 10 Prozent auszugehen. Die aktuell ausgewiesenen 11,4 Prozent liegen nun darüber. Auch das hohe organische Wachstum von 7 Prozent bei den Hörgeräten werteten Analysten als Erfolg.
Vontobel-Experte Daniel Jelovcan etwa wurde von den guten Ergebnissen Sonovas überrascht. Vor allem das starke organische Wachstum im Segment Hörgeräte habe deutlich über seiner Prognose von 3,9 Prozent gelegen. Er werde seine Schätzungen aufgrund des stärkeren Wachstums in Lokalwährungen sowie neuer Wechselkurseffekte nach oben anpassen, hiess es in einem Kommentar.
An der Börse legte die Sonova-Aktie kurz nach Eröffnung 5,3 Prozent zu. Um 9.15 Uhr lagen die Aktien bei 80,10 Franken und somit noch 4,4 Prozent im Plus. Gehandelt wurde dabei bereits gut ein Drittel des durchschnittlichen Tagesvolumens.
SDA/wid
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