Soros wettet wieder gegen Trumps Wirtschaftspolitik
Der ungarische Starinvestor investiert auf sinkende Aktienkurse in den USA. Er gilt als Kritiker des US-Präsidenten.

Der Starinvestor George Soros und US-Präsident Donald Trump werden wohl kaum Freunde. Soros bezeichnete Trump als Gefahr für die Welt und auch schon als Blender, Hochstapler und Möchtegerndiktator. Von seiner Wirtschaftspolitik hält er ebenfalls wenig. So wenig, dass er bereits einmal gegen sie gewettet hat.
Doch lag er damals falsch. Die US-Wirtschaft boomt, die Firmen melden immer höhere Gewinne, und die Börsenkurse steigen. Umstritten ist zwar, ob dies trotz oder wegen Trumps Wirtschaftspolitik geschieht, klar ist aber, dass Soros auf das falsche Pferd setzte. Nun scheint es so, als würde sein Fonds die Wette gegen Trump noch einmal wagen, dies berichtet «Die Welt».
Soros Fonds setzt mit rund einer halben Milliarde Dollar auf einen Absturz der Wallstreet, so die deutsche Zeitung. Soros setze mit einem Einsatz von mehr als 620 Millionen Dollar auf sinkende Kurse beim US-Börsenindex S&P 500, dies geht auf einen Eintrag bei der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Verrechnet mit anderen Position beläuft sich die Wette auf rund 460 Millionen Dollar. Die Investments des Fonds werden jeweils veröffentlicht, denn US-Hedgefonds müssen ihre Beteiligungen der US-Börsenaufsicht SEC melden. 45 Tage nach Ende des Quartals legen sie ihre Positionen offen.
Der zweite Versuch
Diese Positionierung ist ein direkter Angriff auf den US-Präsidenten Trump. Denn dieser wertet steigende Börsenkurse als ein Erfolg seiner Wirtschaftspolitik. Soros lag aber bereits einmal daneben. Im letzten Sommer setzte sein Fonds auf fallende US-Kurse. Stattdessen kletterten sie, Soros Fonds fuhr Verluste ein und löste seine Position auf.
Der Fonds baut aber weiter auf prominente US-Firmen. Die Beteiligungen an den Technologieunternehmen Facebook, Apple und Twitter wurden in der letzten Berichtsperiode ausgeweitet. Stark ausgebaut hat der Fonds zudem seine Beteiligung an Blackrock, der grösste Vermögensverwalter der Welt hat seinen Sitz in New York. Hingegen wurden vom Fonds Aktien der Google-Mutter Alphabet und des Internetriesen Amazon abgestossen.
Die Meldungen der Hedgefonds werden von Investoren auf der ganzen Welt angeschaut, ausgewertet und zum Teil übernommen. Ein Nachahmen ist aber mit Risiken verbunden, denn in der Zwischenzeit können sich die Profi-Investoren bereits wieder anders positioniert haben. Zudem müssen die Fonds bestimmte Anlageformen nicht melden, dadurch kann sich das Bild verzerren.
Stiftung verlässt Ungarn
Der aus Ungarn stammende 88-jährige Holocaust-Überlebende setzt sich für liberale Werte ein. Seine milliardenschwere Stiftung unterstützt auf der ganzen Welt Projekte rund um Anliegen wie die Stärkung der Menschenrechte, die Bildung oder die Pressefreiheit. Das brachte ihr Kritik ein, besonders in seiner alten Heimat Ungarn.
Dort wurde er öffentlich angefeindet, vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Der Druck der dortigen Regierung wurde so stark, dass die Stiftung nun aus Budapest zurückweicht und nach Berlin zieht. Die USA haben sich hingegen jüngst Ungarn angenähert. Der US-Botschafter in Budapest sagte kürzlich, dass Trump in Orban einen starken Leader sehe.
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