Sozialversicherungen übertrumpfen Banken
Der Anlagegewinn von AHV, IV und EO ist deutlich gestiegen. Da können die Aktien der Schweizer Banken nicht mithalten.

Die Sozialversicherungen AHV, IV und EO haben mit ihren Anlagen im Jahr 2014 deutlich mehr Geld verdient als im Vorjahr. Die Rendite betrug 7,11 Prozent, im Jahr 2013 waren es knapp 3 Prozent gewesen. Im Jahr 2015 dürfte es aber wieder schlechter laufen.
Banken-Kurse stagnieren oder verlieren
Zum Vergleich: Die Bankentitel im Schweizer Leitindex performten deutlich schwächer. Und das obwohl der SMI im Jahr 2014 um 9,5 Prozent stieg.
Über Jahresfrist gesehen notierte der Kurs der UBS nahezu unverändert bei gut 17 Franken. Die Aktien von Julius Bär und Credit Suisse verloren sogar an Wert.
Die Renditen der drei Sozialversicherungen waren 2014 sehr unterschiedlich, weil AHV, IV und EO seit 2011 mit verschiedenen Risikoprofilen bewirtschaftet werden. Während AHV und EO etwas mehr Aktien im Portfolio haben und damit eine Rendite von 6,74 respektive 6,77 Prozent erreichten, brachte die IV weniger ein.
Die Gelder der IV sind aus Sicherheitsgründen etwas konservativer angelegt, wobei das Risiko für das Jahr 2014 im Vergleich zu früher aber geringfügig erhöht wurde. Die Rendite erreichte so immerhin 5 Prozent. Dies teilten die Ausgleichsfonds von AHV/IV und EO mit. Sie treten seit einem Jahr unter dem Namen Compenswiss auf.
Per Ende Jahr betrug das gesamte Vermögen der Sozialversicherungen 33,1 Milliarden Franken. Angelegt sind davon 30,8 Milliarden. Die restlichen 2,3 Milliarden sind Liquidität. Pro Monat werden durchschnittlich 4,3 Milliarden Franken Renten und EO-Leistungen ausbezahlt.
Prognosen schwierig
Die Auswirkungen des Nationalbank-Entscheides vom Januar zur Frankenkursfreigabe gegenüber dem Euro hielten sich bei den Sozialversicherungen in Grenzen. Ein grosser Teil des Anlagevermögens ist durch Währungsabsicherungen vor Kursschwankungen geschützt. Auf dem gesamten Vermögen konnte so ein Verlust von 3,54 Prozent vermieden werden.
Jener Teil an Fremdwährungen, der nicht durch Währungsabsicherungen geschützt war, musste wegen des SNB-Entscheides aber eine Einbusse von 1,5 Prozent Rendite hinnehmen. Verlässliche Prognosen für das Jahr 2015 wollten die Verantwortlichen keine abgeben. Es werde sicher nicht einfach, sagte Verwaltungsratspräsident Marco Netzer vor den Medien.
Zinsen im Keller - Währungsabsicherungen teuer
Da die Zinsen im Keller sind und mit Fremdwährungen wegen der teuren Kursschwankungs-Absicherungen kaum Geld zu verdienen ist, wird es für die Sozialversicherungen schwierig. Sie investieren nicht in Immobilien oder Vehikel wie Hedge Funds.
Um Geld zu verdienen, bleiben ihnen praktisch nur noch die Aktien, doch deren Entwicklung ist unklar. Compenswiss erwartet deshalb, dass die Rendite im laufenden Jahr sinkt und zwischen 0 und 5 Prozent zu liegen kommt.
Im Mai will Compenswiss erstmals die Namen aller externen und ausländischen Vermögensverwalter transparent machen, die einen Viertel des gesamten Geldes bewirtschaften. Die Institute sollen im Geschäftsbericht veröffentlicht werden.
SDA/spu
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