Costa Rica als Prüfstein
In den letzten drei Spielen war das Schweizer Nationalteam sieglos geblieben. Gegen Costa Rica heute Abend in Sitten (20.15 Uhr) fordert Nationalcoach Ottmar Hitzfeld wieder ein positives Ergebnis.
Mit dem 0:0 gegen Israel im letzten Oktober konnte Hitzfeld noch zufrieden sein, denn dieses Remis sicherte der Schweiz die direkte Qualifikation für die WM in Südafrika. In den darauf folgenden Testspielen gegen Norwegen (0:1) in Genf und gegen Uruguay (1:3) in St. Gallen folgte aber die grosse Ernüchterung. "Nach diesen beiden Niederlagen brauchen wir ein Erfolgserlebnis gegen Costa Rica", forderte Hitzfeld im Trainingscamp in Crans-Montana.
Die Zeit des Experimentierens wie gegen Uruguay sei nun vorbei, sagte Hitzfeld. Nun müsse sich sein Team einspielen, die Automatismen verbessern, an die Leistungsgrenze gehen und erfolgreich sein. Zeit dafür bleibt nur wenig. Bis zum ersten WM-Gruppenspiel am 16. Juni gegen Europameister Spanien dauert es noch knapp zwei Wochen, in denen einzig noch die Testspiele gegen Costa Rica und gegen Weltmeister Italien (am Samstag in Genf) anstehen.
Hitzfeld will heute jene Startelf nominieren, die auch gegen Spanien beginnen soll. Die einzige Retouche wurde bereits vor Beginn des Trainingscamps vorgenommen, weil der verletzte Christoph Spycher Forfait erklären musste. Für den von Eintracht Frankfurt zu YB gewechselten Verteidiger wird Sampdoria-Söldner Reto Ziegler auf der linken Seite spielen.
Wegen muskulären Problemen wird Hitzfeld gegen Costa Rica auf die Ergänzungsspieler Hakan Yakin und Mario Eggimann verzichten müssen. Das intensive Training der letzten Tage in der ungewohnten Walliser Höhe zeitigte beim FCL-Stürmer und beim Verteidiger von Hannover Folgen. Für den weiteren Verlauf des Camps und die WM besteht jedoch laut Hitzfeld bei beiden Spielern keine Gefahr.
Hitzfeld deutete im Training am Sonntagvormittag an, dass er über eine mögliche Positions-Rochade im Mittelfeld nachdenkt. Tranquillo Barnetta und Valon Behrami tauschten die Seiten, was sie auch schon im Spiel gegen Uruguay phasenweise getestet hatten. Hinter Behramis Einsatz steht allerdings ein Fragezeichen. Der Mittelfeldspieler erhielt im gestrigen Training einen Schlag auf den rechten Knöchel. Die medizinischen Abklärungen führten zwar noch am frühen Abend zur Entwarnung, der Einsatz Behramis ist aber fraglich. Eine mögliche Alternative wäre der Basler Shootingstar Xherdan Shaqiri.
Die anderen Positionen sind fixiert und auch die Taktik klar: Hitzfeld beginnt mit einem 4-4-2-System, setzt in der Innenverteidigung auf das Westschweizer Duo Philippe Senderos und Stéphane Grichting, im defensiven Mittelfeld auf Benjamin Huggel und Gökhan Inler und im Sturm auf Captain Alex Frei und Blaise Nkufo.
Costa Rica wurde gezielt für das zweitletzte Vorbereitungsspiel ausgesucht. Die Zentralamerikaner spielen einen ähnlichen Fussball wie der letzte WM-Gruppengegner Honduras. Costa Rica hat die WM-Qualifikation als Vierter hinter den WM-Teilnehmern USA (3:1 und 2:2), Mexiko (0:2 und 0:3) und Honduras (2:0 und 0:4) nur um einen Punkt verpasst. Costa Rica scheiterte auch in der Barrage gegen Uruguay nur knapp (0:1 und 1:1).
Eine letzte Kostprobe ihres Könnens lieferten die Zentralamerikaner, die in der Weltrangliste als Nummer 40 nur zwei Positionen hinter dem Schweizer WM-Gegner Honduras und 16 Ränge hinter der Schweiz liegen, am letzten Mittwoch ab, als sie in Lens (Fr) gegen Frankreich lediglich 1:2 unterlagen. Nach dieser Partie reisten sie ins Wallis und bereiteten sich ebenfalls in Crans-Montana auf das Spiel in Sitten vor.
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