Ein Bild von Hopper
Bruno und Luca sprechen über Kunst.
Bruno legt an diesem Morgen ein Bild auf den Bistrotisch, ausgeschnitten aus einer Zeitung, Luca soll es sich genau anschauen. Er sagt, das Bild erinnere ihn an den amerikanischen Maler Edward Hopper und dessen grossartige Werke, die immer wieder unterkühlte und triste städtische Motive zum Thema haben, die Einsamkeit und Entfremdung von Menschen zeigen, «Nighthawks», die Nachtschwärmer, mit drei Personen in einer Bar, die trostlos auf ihren Stühlen sitzen, ist das bekannteste.
Das Bild, das Bruno mitgenommen hat, zeigt den Blick durch eine Fensterfront eines Gebäudes, es ist Nacht, der Fotograf muss von weit weg herangezoomt haben. Fad, gelblich, ist das künstliche Licht im Raum, die Vorhänge sind halb gezogen, und ein Mann mit Glatze und wenigen grauen Haaren, ist zu sehen, gebückt seine Haltung, seinen Blick hat er zum Boden gerichtet. Man sieht es nicht genau, man spürt aber, er muss Sorgen haben, einsam und sehr nachdenklich wirkt er, wie die Menschen auf Hoppers Bildern, er trägt ein Jackett, die Krawatte hat er abgelegt. Daneben am langen Pult und nur noch schemenhaft zu sehen, sitzt jemand vor einem PC, er oder sie studiert etwas, vertieft und sehr konzentriert, die Augen ganz nahe an den Bildschirm gedrückt. Man sieht, um welches Gebäude es sich handelt, zwei Buchstaben sind in der Nacht hell beleuchtet, «FA», und zuvor die beiden ersten, verdeckt von einem Baum, ahnt man – «FI», Fifa also.