«Für England, Manchester und die verstorbenen Menschen»
Nach dem Europa-League-Sieg gegen Ajax denkt Paul Pogba an die Terroropfer. Und Trainer José Mourinho stichelt schon wieder.

Trauer und Freude, das passt nicht recht zusammen. Und trotzdem treffen sich die beiden manchmal. Wie zum Beispiel am Mittwochabend. Manchester United spielte in Solna bei Stockholm den Europa-League-Final gegen Ajax. Und nachdem der Match 2:0 gewonnen und die Freude über den Sieg da war, wanderten die Gedanken der Mannschaft schnell wieder zurück zu den Terror-Opfern nach Manchester. Paul Pogba, der Star-Mittelfeldspieler und Torschütze zum 1:0, sagte: «Wir spielten für England, Manchester und die verstorbenen Menschen.»
Trainer José Mourinho hatte am Tag vor dem Match die obligatorische Medienkonferenz nicht machen wollen. Er tat es nur, weil er sich vom europäischen Fussballverband (Uefa) verpflichtet fühlte. Nach der Partie glaubte er, den Leuten zu Hause etwas Glück gebracht zu haben. «Macht dieser Pokal Manchester etwas glücklicher? Vielleicht.» Trotzdem hätte er den Sieg gerne getauscht: «Wenn wir könnten, würden wir diesen Pokal gegen das Leben der Verstorbenen eintauschen.»
Ander Herrera blickte nach dem Triumph zurück auf den Tag vor dem Spiel. Sie seien am Boden zerstört gewesen und hätten kaum an ein geordnetes Training denken können, sagte der Spanier. Dann aber habe Mourinho zur Mannschaft geredet und ihr gesagt: «Alles, was wir tun können, ist diesen Match für die Leute zu gewinnen.»
Mourinho und die erfolglosen Poeten
Aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht ist der Europa-League-Sieg für die United enorm wichtig: Sie hat den Pokal erstmals in ihrer Vereinsgeschichte gewonnen und spielt nun kommende Saison trotz Rang 6 in der heimischen Meisterschaft Champions League. Und der Triumph im kleinen europäischen Wettbewerb rettet auch Mourinho erste Saison bei den «Red Devils». Ausgerechnet.
Der Portugiese hatte einst über den Wettbewerb geschnödet. Am Mittwochabend nutzte er den Erfolg zu einer Stichelei gegen die «Poeten». Es gebe im Fussball ein Haufen Poeten, «aber Poeten gewinnen keine Titel». Es war seine Antwort auf die Kritiker, die ihm und seiner United eine Saison lang den langweiligen Fussball vorgeworfen hatten, den er zurzeit spielen lässt.
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