Hoeness steht wieder an der Bayern-Spitze
270 Tage nach dem Ende seiner Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung haben die Mitglieder des FC Bayern Uli Hoeness wieder zu ihrem Präsidenten gewählt.
Uli Hoeness steht wieder an der Spitze des FC Bayern. Vor der Wahl kam es vor der Halle aber noch zu einem Eklat. Obwohl der Raum bereits voll war, standen noch hunderte Bayern-Anhänger vor dem Eingang und protestierten lautstark. Die Stimmung kippte, die Mitglieder skandierten: «Absagen, absagen.» Als der wiedergewählte Präsident zu den Massen spricht, ist es endgültig aus. «Ihr seid alles Lügner» oder «Ihr seid so lächerlich» tönt es aus der Menge.
Harmonischer ging es danach im überfüllten Audi Dome zu und her. Nach mehr als drei Stunden haben die über 7000 Mitglieder Hoeness am Freitagabend wieder zum Präsidenten gewählt. Der 64-Jährige dankte in einer emotionalen und deutlichen Ansprache seinen «zwei Familien»: der um seine Ehefrau Susi und eben dem Herzensclub. «Ich bitte Sie um eine zweite Chance», so Hoeness.
Die Jahreshauptversammlung der Bayern. Video: Tamedia
«Ich verspreche, dass ich alles tun werde, um die Erwartungen zu erfüllen.» Hoeness will ein starker und wortgewaltiger Präsident sein. Er besitze weiterhin die Fähigkeit, Probleme deutlich anzusprechen, sagte er mit Blick auf seine frühere Funktion als «Abteilung Attacke» des FC Bayern. «Sie schläft nicht, sie ruht.»
Harte Stunden und Tränen
Begleitet von grossem Beifall und «Uli, Uli»-Rufen kehrt Hoeness damit 270 Tage nach seiner Haftentlassung wieder auf den Posten zurück, den er nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung aufgegeben hatte. «Ich habe einen grossen Fehler gemacht, ich respektiere jeden hier im Saal, der mir heute seine Stimme wegen des Fehlverhaltens nicht gibt. Aber ich habe alles getan, um diesen Riesenfehler wieder gut zu machen», sagte Hoeness, der von harten Stunden und vielen Tränen im Gefängnis berichtete. «Die Kraft hat mir dieser Verein zurückgegeben.»
Mit 98,5 Prozent der Stimmen wurde er wiedergewählt:
«Ich gönne Dir von Herzen die verdiente Rückkehr in Dein Amt als Präsident», sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit Blick auf Hoeness. «Ich bin neugierig auf die neuerliche Zusammenarbeit mit Dir. Wir kennen uns nun ja schon 42 Jahre», sagte Rummenigge. Vor dem Blick in die Zukunft rühmte der Vorstandschef besonders die vergangenen Jahre mit Titeln wie am Fliessband: «Jahre wie diese haben wir selbst noch nicht erlebt.»
Der scheidende Präsident Karl Hopfner wurde am Tag der besten Zahlen der Clubgeschichte von der Vereinsschar mit lang anhaltendem Beifall verabschiedet. «Das berührt mich wirklich», sagte Hopfner, der über drei Jahrzehnte für den FC Bayern arbeitete.
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