Sensationelle Paraden retten Mourinho
Dank einem überragenden David de Gea holt ManUnited gegen Liverpool einen Punkt. Der Portugiese stichelt trotzdem gegen Klopp.
Liverpools Philippe Coutinho fasste sich ungläubig an den Kopf. In der 71. Minute schlenzte der Brasilianer den Ball aus rund 25 Metern in Richtung Lattenkreuz, aber ManUnited-Goalie David de Gea lenkte den Ball mit einer sensationellen Flugeinlage am Tor vorbei.
Es war die zweite grosse Tat des Spaniers, nach rund einer Stunde tauchte er trotz verdeckter Sicht blitzschnell ab, um einen Schuss von Emre Can zu entschärfen. Mit diesen Interventionen rettete er seinem Team, von Trainer José Mourinho ultradefensiv eingestellt, immerhin einen Punkt.
Für defensive Strategie kritisiert
Gerade mal auf 35 Prozent Ballbesitz kam Mourinhos Startruppe, immerhin mit einem Marktwert von über 500 Millionen Euro. Dennoch stichelte der Portugiese nach Schlusspfiff gegen Liverpools Trainer Jürgen Klopp und dessen Team: «Ihr Medien behandelt Liverpool, als seien sie das neueste Angriffswunder im Fussball. Dabei haben sie gegen uns mit zwei defensiven Mittelfeldspielern sehr vorsichtig gespielt.» Der Ballbesitz, immerhin der tiefste United-Wert seit 2003, interessierte ihn herzlich wenig: «Wie viele Schüsse hatten die? Zwei! Mit 65 Prozent Ballbesitz nur zwei Schüsse aufs Tor, da solltet ihr mit Liverpool kritisch sein, nicht mit mir. Das ist deren Problem.»
Während der Portugiese in den sozialen Medien für seine defensive Strategie teils heftig kritisiert wurde, zeigte sich Mourinho zufrieden mit seiner Mannschaft: «Wir hatten das Spiel taktisch und emotional jederzeit unter Kontrolle.»
Wenig Positives für Klopp
Etwas kritischer betrachtete United-Legende Ryan Giggs den Auftritt seines Herzensclubs. Zwar sei das oberste Ziel, Schritt für Schritt wieder in Richtung nationale Spitze zu gehen, da spiele auch der Spielstil keine Rolle, aber: «Das gilt nur, solange du gewinnst. Bleiben die Resultate aus, werden die Fans sauer.»
Wenig Positives abgewinnen an diesem Montagabend konnte Jürgen Klopp: «Wir haben einen Punkt mehr und zu null gespielt. Das wars aber auch schon.» Das Spiel sei von Beginn an hektisch gewesen, was United in die Karten gespielt habe. «Wir haben nicht so gut gespielt, wie wir es könnten, haben viel zu schnell die Geduld verloren.» Bemerkenswert: Es ist noch nicht lange her, da war für Liverpool ein Punktgewinn zu Hause gegen Manchester United ein grosser Erfolg – und für ManUnited eine Enttäuschung.
Zum Schluss stichelte Mourinho auch noch gegen den englischen Fussballverband (FA). «Darf ich noch etwas über den Ref sagen, ohne dass ich gleich wieder bestraft werde?», fragte er rhetorisch in die Runde und schob gleich nach: «Er hatte ein gutes Spiel, und das war nicht einfach für ihn.» Gegen den Portugiesen läuft mal wieder ein Verfahren, dieses Mal, weil er vor dem Spiel die Nominierung von Schiedsrichter Anthony Taylor kritisiert hatte – er werde von mächtigen Personen zu stark unter Druck gesetzt.
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