«Meine Physios stehen schon bereit»
Nach dem ersten WM-Rennen sprach Lara Gut über ihre Verletzung – zuvor kümmerte sie sich rührend um die Siegerin.
Für einen kurzen Moment hielt sie inne. Während die österreichische Hymne zu Ehren von Nicole Schmidhofer lief, stand Lara Gut mit gesenktem Kopf da. Es schien zum ersten Mal während der Medaillenübergabe, dass sie sich doch mehr erhofft hatte als Bronze.
Schnell aber setzte sie wieder ihr Lächeln auf und half der überwältigten Gewinnerin sogar, ihre Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Machte die Tessinerin gute Miene zum bösen Spiel oder fand sie den Gewinn von Edelmetall tatsächlich «cool», wie sie gegenüber SRF sagte? «Zuerst muss man mal eine Medaille holen, so gesehen ist es ein guter Anfang für die WM», erklärte Gut an der anschliessenden Pressekonferenz.
Ihre Oberschenkelverletzung sei auf der Piste kein Problem gewesen, aber: «Jetzt spüre ich sie natürlich, aber das wusste ich. Meine Physios stehen schon bereit.» Wegen der ersten Behandlungen war Gut auch nicht sofort in der Leaderbox.
Weirathers gebrochene Hand
Während der Fahrt hatte Gut kein gutes Gefühl: «Ich konnte nicht richtig Druck aufbauen, zwischen den Toren ging es etwas lange. Aber wie gesagt, immerhin gab es eine Medaille.» Ausserdem ist sie zuversichtlich: «Nächste Woche wird es mir noch besser gehen.»
Gar mit einer gebrochenen Hand aufs Podest fuhr Tina Weirather. Der Unfall ereignete sich vor fast zwei Wochen, aber erst vier Tage vor dem ersten WM-Rennen brachte ein Röntgenbild Gewissheit über die Verletzung. «Scheisse, nicht schon wieder», dachte sich die Liechtensteinerin. Denn Weirather und Weltmeisterschaften, das passte in der Vergangenheit nicht – Silber war die erste WM-Medaille für die 27-Jährige. Sie habe Pech gehabt, aber auch selber versagt, weshalb der Druck immer grösser wurde.
Überglücklich war die Überraschungssiegerin Schmidhofer: «Ich kann es noch nicht ganz glauben.» Ihren Gefühlsausbruch bei der Medaillenübergabe erklärte die Österreicherin mit der Anwesenheit ihrer Familie: «Sie waren schon zweimal diese Saison dabei und beide Male reichte es fürs Podest.»
Glückliche Lindsey Vonn
Ebenfalls gut gelaunt war etwas überraschend Lindsey Vonn. Zwar galt sie für Experten wegen ihrer Verletzungspause nicht als ganz grosse Favoritin, die US-Amerikanerin hat in der Vergangenheit aber bereits mehrmals bewiesen, dass sie zur Topform aufläuft, sobald es ernst gilt. Vonn fuhr offensiv, war mit den Zwischenzeiten vorne mit dabei, schied dann jedoch aus.
«Ich wollte alles oder nichts, am Schluss ist es halt nichts geworden», so Vonn und schob nach: «Bei einer Weltmeisterschaft geht es nur um Medaillen, es gibt ja keine Punkte.» Deshalb machte sie sich selber auch nicht den Vorwurf, zu viel Risiko genommen zu haben, im Gegenteil: «Ich bin happy, denn ich habe heute alles gegeben.» Und mit der Abfahrt vom kommenden Wochenende hat die 32-Jährige ja noch eine Chance – genauso wie Lara Gut.
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