Aufgabe kostet Zverev 47'000 Dollar
Mischa Zverev konnte seine Startpartie an den Australian Open nicht beenden, nun wurde er wegen einer neuen Regel gebüsst.

Noch vor einem Jahr stand Mischa Zverev nach einem Sieg über Andy Murray im Viertelfinal der Australian Open, wo er Roger Federer in drei Sätzen unterlag. Dieses Jahr lief es für den Deutschen ganz anders. Bereits in der ersten Runde gab er gegen den späteren Djokovic-Bezwinger Chung Hyeon aus Südkorea beim Stand von 2:6, 1:4 auf.
Nun muss der ältere Bruder von Alexander Zverev wegen einer neuen Regel des Internationalen Tennisverbandes tief ins Portemonnaie greifen. Sie besagt, dass ein Spieler, der in der ersten Runde unter seinen Möglichkeiten spielt und aufgibt, gebüsst werden kann – mit einem Betrag in der Höhe des Preisgeldes, welches er als Erstrundenverlierer erhalten hätte. Zverev muss nun die Rekordbusse von 47’000 Dollar zahlen.
Federer ein Befürworter der neuen Regel
Die neue Regel wurde aufgestellt und unter anderem von Roger Federer gefordert, weil es häufig vorkommt, dass Spieler wegen des hohen Preisgeldes leicht verletzt zur ersten Runde antreten um dann aufzugeben. Dies fiel im letzten Jahr vor allem in Wimbledon auf, als sieben Spieler in der ersten Runde ausstiegen, unter anderen auch die Gegner von Novak Djokovic und Roger Federer.
Daraufhin erwähnte der Schweizer an einer Pressekonferenz, dass die Organisatoren der Grand-Slam-Turniere eine neue Regel einführen sollten, um den vielen Aufgaben entgegenzuwirken. Denn die Fans würden am meisten daran leiden, sie zahlten viel Geld, um gutes Tennis zu sehen. «Ein Spieler sollte nicht auf den Platz gehen, wenn er weiss, dass er das Spiel nicht beenden kann.»
Die Änderung scheint nun bereits Folgen zu zeigen. Zverev war der Einzige von 128, der seine Partie nicht beendete. Dies ist der niedrigste Wert an einem Grand-Slam-Turnier in zehn Jahren.
Zwei Spieler und zwei Spielerinnen machten von einer anderen Änderung noch vor Turnierbeginn Gebrauch. Wenn sie vom Turnierarzt als nicht fit genug befunden werden und deshalb ihre Erstrundenpartie nicht bestreiten, erhalten sie die eine Hälfte des Geldes der ersten Runde, und ein Lucky Loser, der für sie ins Hauptfeld rückt, die andere Hälfte.
Turnierdirektor Craig Tiley sieht die neue Regel als Erfolg. «Der wahre Gewinner ist der Tennisfan, der Toptennis zu sehen bekommt, und ich glaube, die Spieler akzeptieren es.» Ob er recht hat, oder ob die geringe Anzahl an Aufgaben bloss Zufall war, wird sich an den weiteren Grand-Slam-Turnieren zeigen.
(sal)
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