Bittere Niederlagen und drei Meilensteine
Roger Federer hatte es in Roland Garros nie einfach, vor allem wegen Rafael Nadal. Trotzdem konnte er dort Siege für die Ewigkeit feiern.
Erstmals seit 1999 fehlt Roger Federers Name im Haupttableau eines Grand Slams. Über Facebook liess der Rekord-Grand-Slam-Champion ausrichten, er sei noch nicht 100 Prozent fit. Dies, obwohl ihn sogar der französische Staatschef François Hollande in den vergangenen Tagen fast schon anflehte, am Turnier teilzunehmen. Seine Absage ist ein harter Schlag für die Organisatoren, denn Federer ist in Paris äusserst populär – obwohl es jahrelang danach aussah, als könnte er das Turnier nie gewinnen.
Es war in Paris, wo der Schweizer sich zum ersten Mal für einen Viertelfinal eines Grand Slams qualifizieren konnte. In Roland Garros 2001 deutete das Supertalent an, zu was es fähig sein kann – und wenige Wochen später in Wimbledon ging mit dem Achtelfinalsieg gegen Pete Sampras sein Stern endgültig auf.
Dennoch blieben in den Jahren danach die ganz grossen Erfolge auf dem Pariser Sand aus, was insbesondere mit einem spanischen Kraftpaket namens Rafael Nadal zu tun hatte. Viermal in Folge verlor Federer gegen den Mallorquiner, 2008 gar vernichtend deutlich 1:6, 3:6, 0:6. Ein Jahr später, im vierten Finalanlauf war es dann aber soweit: Gegen den Schweden Robin Söderling, der Nadal seine erste Niederlage an den French Open zugefügt hatte, gewann Federer in drei Sätzen und machte nicht nur den «Roger Slam» mit dem Gewinn aller vier Majors perfekt, sondern schloss auch zu Pete Sampras als Rekordgewinner von Grand-Slam-Turnieren (14) auf.
So emotional reagierte Federer bei seinem einzigen French-Open-Titel. Video: Youtube.
Spätestens von diesem Moment an war Federer der grosse Liebling des heiklen Pariser Publikums. Und er dankte es ihm, indem er 2011 den zuvor ungeschlagenen Novak Djokovic spektakulär im Halbfinal stoppte und in seinem fünften Endspiel auch Nadal noch einmal alles abforderte, ihm erst nach einem harten Fight unterlag. Im Jahr danach scheiterte er im Halbfinal an Novak Djokovic, 2013 im Viertelfianal an Jo-Wilfried Tsonga, vor zwei Jahren im Achtelfinal an Ernests Gulbis sowie im vergangenen Jahr im Viertelfinal am späteren Sieger Stan Wawrinka.
Federer gewann in Paris zwar nur einen Titel, dennoch gehört er auch hier zu den prägenden Figuren der letzten zehn Jahre, zumal er derjenige war, der Nadal am meisten fordern konnte. Dass seine beeindruckende Grand-Slam-Serie ausgerechnet hier zu Ende geht, ist für Roland Garros deshalb ein harter Schlag.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch