Federers Prognose und deren Bestätigung durch den Sandkönig
Mit seinem 10. Titel in Monte Carlo zeigte Rafael Nadal, dass er auch wieder grosse Titel gewinnen kann. Für Roger Federer war es ein Triumph mit Ansage.

10 Mal das gleiche Turnier zu gewinnen oder 50 Titel auf Sandplätzen zu holen: es sind Marken, die bis Sonntag kein Profi-Tennisspieler je erzielt hatte. Und auch ein Total von 70 Turniersiegen auf der ATP-Tour und 29 bei den Masters-1000-Events sind die absolute Ausnahme. Es sind Marken, von denen 99,99 Prozent aller Profis nur träumen können. Eine davon im Karriereverlauf zu erzielen, wäre schon grossartig, alle vier hat schon fast Unwirkliches an sich.12 Monate seit dem letzten Titel
Ausser, wenn man Rafael Nadal heisst. Der Spanier schaffte alle vier gleichzeitig am Sonntag Nachmittag in Monte Carlo durch den 6:1, 6:3-Finalsieg gegen Albert Ramos Vinolas. Er war im Linkshänderduell derart überlegen, dass seinem Landsmann öfters nur die Statistenrolle blieb. «Es ist unglaublich, dass ich hier so oft gewinnen konnte», sagte Nadal, «es ist eines der schönsten Turniere im Kalender und ich schätze mich glücklich, dass ich hier über all die Jahre gesund antreten konnte.»
Sein 70. Turniersieg hatte genau 12 Monate lang auf sich warten lassen, nun war er aber überfällig. Dass es so lange gedauert hatte, lag vor allem an einem Basler Jungsenioren, der überragend ins Jahr gestartet war. Für eben diesen Roger Federer hat das Sandplatzszenario nichts Überraschendes. Bereits nach dem Final in Miami, als er seinen persönlichen Hattrick gegen den Spanier vollendet hatte, prognostizierte er, dass der Spanier auf den Sandplätzen die Konkurrenz wieder dominieren würde. Wie recht das «Orakel aus Münchenstein» mit dieser These hatte, zeigte sich im Fürstentum: 1 Satz und 28 Games totalisierten seine Widersacher, im Schnitt mussten sie sich mit 2,5 Gamegewinnen pro Satz bescheiden. Es ist die zahlenmässige Bestätigung für einen simplen Fakt: Der Sandplatzkönig ist zurück.Egal wo, der Favorit heisst Nadal
Erweiterte Tennis-Kenntnisse sind denn auch nicht nötig, um den Favoriten für die kommenden Turniere zu eruieren. Ob diese Woche in Barcelona, bei den Masters-1000-Events von Madrid und Rom oder in Roland Garros: Der Favorit Nummer 1 heisst Rafael Nadal, seine Kontrahenten folgen mit Respekts-Abstand. Nach dem Triumph in Monte Carlo verbesserte er sich von Rang 7 auf 5, gut möglich, dass er Anfang Juni bereits wieder unter den Top 3 rangiert.
In Barcelona und in Paris möchte Nadal seine Leistung aus Monte Carlo wiederholen und ebenfalls zum 10. Mal triumphieren. Natürlich würde er nie solche Gedanken äussern, das würde seiner Philosophie komplett widersprechen. Der Mann, der punkto Kunst des Understatements Arno Del Curto aussehen lässt wie einen Laien, gibt aber lächelnd zu, dass er sich auf die kommenden Wochen freut: «Die Sandplatzsaison ist immer ein sehr wichtiger Bestandteil meines Jahres.» Kaum jemand, der es ihm verdenken würde.
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